Die Anti-Raucher-Kampagnen der EU bereiten den Trafikanten Existenzsorgen, sie fordern nun eine Kompensation für den zu erwartenden Umsatzrückgang.
Derzeit rauchen 25 Prozent der EU-Bevölkerung, nach dem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung sollen es bis 2040 unter fünf Prozent sein.
Bis 38 Prozent Umsatzrückgang
Das würde die Trafikanten nach einer von ihnen beauftragten Studie zwischen 19 und 38 Prozent des Umsatzes kosten. Um dies abzufedern seien mehrere Maßnahmen notwendig: Der Verkauf von rauchbaren Hanfprodukten unter 0,3 THC ausschließlich in Trafiken sowie die "Weiterentwicklung des Tabakmonopols", sprich den exklusiven Vertrieb von neuartigen Tabakerzeugnissen wie z.B. Nikotinpouches. Weiters sollte es eine Exklusivität für Lotterieprodukte geben und das Online-Glücksspiel solle wie im Tabakmonopolgesetz geregelt werden.
Außerdem fordert das Bundesgremium der Tabaktrafikanten die Eindämmung des illegalen Handels und des legalen grenzüberschreitenden Einkaufs von Tabakwaren durch Privatpersonen (Stichwort: 200-Stück-Regelung).
12,2 Milliarden Tschick pro Jahr
In Österreich gibt es 5.014 Trafiken (2.273 Trafikfachgeschäfte und 2.741 Trafikverkaufsstellen), diese machen jährlich fünf Mrd. Euro Umsatz und beschäftigen 7.063 Personen (57 Prozent Männer, 43 Prozent Frauen). Betreut werden eine Million Kunden täglich. Die 1,6 Millionen Raucherinnen und Raucher in Österreich (26 Prozent aller Männer, 22 Prozent aller Frauen) kaufen im Jahr 12,2 Milliarden Zigaretten, rechnete das Bundesgremium der Trafikanten heute bei einer Pressekonferenz vor. 54 Prozent der Trafiken würden von Menschen mit Beeinträchtigung geführt.
"Zukunft der Trafiken in Gefahr"
"Die Zukunft der Trafiken ist in Gefahr", so Obmann Josef Prirschl. Das positive Betriebsergebnis von derzeit durchschnittlich 25.320 Euro pro Betrieb werde durch die EU-Pläne zur Rauchreduktion "entweder drastisch reduziert oder dreht sogar massiv ins Negative". "Es besteht ein akuter politischer Handlungsbedarf, die Zukunft der österreichischen Trafiken zu sichern", warnt der Obmann mit Verweis auf eine Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag der Trafikanten.