Preise verdoppeln sich

Holzschock: In Europa fehlen die Baumaterialien

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Die Situation der Handwerker ist dramatisch: Trotz voller Auftragsbücher muss die Arbeit warten. Denn: Es mangelt an Baumaterialien und die Preise schießen in die Höhe.  

Derzeit kämpft vor allem die Immobilienbranche mit den stark steigenden Baukosten. Speziell der Rohstoff Holz ist ein Problem und in Europa kaum mehr verfügbar.

Massive Preissteigerung

Handwerker sind am Verzweifeln. Mit der entspannten Lage der Coronakrise könnte man meinen, dass bei ihnen ein Arbeitsboom stattfinden würde, doch dem ist nicht so. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Baumaterialen allerdings Mangelware. Das liegt zum einen daran, dass die Betriebe durch die Pandemie unter verlangsamten Lieferrouten leiden, wodurch die benötigten Materialien nicht geliefert werden. Die Nachfrage steigt und somit auch der Preis.

Problem Holz

Speziell bei Holz und Metall sind die Rohstoffpreise regelrecht in die Höhe geschossen. "Durch die großen Konjunkturpakete in Amerika und China wurde ein Bauboom entfach und die Rohstoffe werden aus diesen Regionen absorbiert. Das ist das große Problem der Baubranche", erklärt Philoro-Geschäftsführer, Rudolf Brenner bei Fellner!LIVE. Seit Jahresanfang ist der Holzpreis um rund 50 Prozent gestiegen, Kupfer sogar um 120 Prozent. Bei Dachlatten hat sich der Preis sogar verdreifacht, von 54 Cent auf 1,25 Euro. Konstruktionsvollholz schoss von 370 auf 750 Euro, Brettschichtholz von 525 auf 864 Euro pro Festmeter in die Höhe.

Kaum verfügbar

"In vielen Bereichen sind in in kürzester Zeit zweistellige Preissteigerungen vorhanden", so Brenner. "Manche Güter sind überhaupt nicht mehr beziehbar, beispielsweise Holz. Auch der Stahlpreis hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Darunter leidet nicht nur die Automobilbranche, sondern auch Infrastrukturprojekte, wie Brücken müssen nach hinten verschoben werden.

Schwarzmarkt

Die starke Nachfrage aus Asien und die drastische Preissteigerungen führen gar zu Engpässen bei Paletten. Laut Brancheninsidern haben die Entwicklungen schon dazu geführt, dass Paletten geklaut und auf dem Schwarzmarkt angeboten werden.

ZDH schlägt Alarm

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) schlägt Alarm. "Viele befinden sich in der geradezu absurden Lage, trotz weiter voller Auftragsbücher Kurzarbeit anmelden oder sogar Beschäftigte entlassen zu müssen", sagt Verbandspräsident Hans Peter Wollseifer. "In den mehr als 40 Jahren eigener Berufstätigkeit habe ich eine solche Situation von Lieferengpässen bei so vielen Baumaterialien bei einem zugleich solch massiven und kurzfristigen Preisanstieg noch nicht erlebt.“ Wollseifer fordert die Politik auf, zu handeln: "Die Politik ist aufgefordert, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um hier Abhilfe zu schaffen."   

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