Hypo: BayernLB nimmt Investoren ins Visier

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Die BayernLB hat ihre Schadenersatz-Prüfungen für die Milliardenverluste bei der Hypo Alpe Adria ausgeweitet und will jetzt gegen jeden Beteiligten ermitteln, bei dem möglicherweise Geld zu holen ist. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Kreise der bayerischen Staatsregierung.

Im Fokus steht dem Bericht zufolge vor allem die vom Vermögensverwalter Tilo Berlin betreute Investorengruppe, die 2007 an der Übernahme der Hypo Alpe Adria durch die BayernLB Schätzungen zufolge bis zu 170 Millionen Euro verdient haben soll. Die Bank wollte den Bericht der SZ am Sonntag nicht kommentieren.

Bei der BayernLB wolle man wissen, bei wem die Gewinne der Investorengruppe am Ende gelandet seien und ob das Geschäft auf Insiderwissen beruht habe, heißt es in dem Bericht. Sollte das zu beweisen sein, könne Schadenersatz gefordert werden. Untersucht werden solle auch, ob Schadenersatz vom Land Kärnten verlangt werden kann. Das österreichische Bundesland war Haupteigner der Hypo Alpe Adria.

Bei der Investorengruppe handelt es sich laut Berichten um 46 private und institutionelle Investoren, vornehmlich aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, die teils im eigenen Namen, teils über Beteiligungsgesellschaften agierten. Sie haben 2006 und 2007 über den Hamburger Vermögensverwalter Tilo Berlin zwei Kapitalerhöhungen der Hypo Alpe-Adria-Bank International im Gegenwert von 250 Mio. Euro gezeichnet. Beim Verkauf der Kärntner Bank an die BayernLB soll die Gruppe um Berlin bis zu 170 Mio. Euro Gewinn gemacht haben. Unter den Investoren war auch Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), der seinen Ertrag aus dem Hypo-Deal vorläufig auf ein Treuhandkonto geparkt hat. Auch Kika-Leiner-Chef und Ex-Hypo-Aufsichtsratschef Herbert Koch gehörte zu den Investoren. Die Milliardärin Ingrid Flick hatte sich mit einer Million Euro beteiligt und rund 400.000 Euro an dem Geschäft verdient, bestätigte die Flick-Privatstiftung.

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