Bei Immobilien-Finanzierungen müssen Banken nun schärfere Kriterien anlegen. Das betrifft Eigenkapital-Anforderungen, Kreditraten und -laufzeit.
Ab sofort wird es schwieriger, an Finanzierungen für Wohnraum heranzukommen. Eine entsprechende neue Verordnung der Finanzmarktaufsicht (FMA) tritt statt ursprünglich geplant per 1. Juli nun mit 1. August in Kraft.
20 Prozent Eigenkapital nötig
Banken müssen bei der Kreditvergabe jetzt strengere Kriterien anlegen. So müssen für den Erwerb einer Immobilie künftig 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital nachgewiesen werden.
Außerdem darf die monatliche Kreditrate höchstens 40 Prozent des im Monat verfügbaren Nettohaushaltseinkommens ausmachen. Und die Finanzierung darf längstens 35 Jahre laufen.
Ein Viertel der Kredite entspricht nicht
Laut Schätzungen fallen derzeit 20 bis 25 Prozent der Kredite am Markt nicht unter die neuen Richtlinien und dürften nicht vergeben werden. Als Obergrenze gilt künftig, dass bei einer Bank höchstens 20 Prozent der Finanzierungen eine der Obergrenzen überschreiten dürfen.
Ausnahmen
Um Renovierungen und Sanierungen, etwa den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger, zu erleichtern, sind Finanzierungen bis zu einer Grenze von 50.000 Euro von den neuen Vorgaben ausgenommen.
Erste-Group-Chef Willibald Cernko pocht darauf, dass es insbesondere für junge Familien weitere Ausnahmen geben müsse: "Welche junge Familie hat schon 20 Prozent Eigenkapital zur Verfügung?"