Anstieg

Immer mehr Österreicher sind Bausparer

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 Die Einlagen insgesamt stiegen um 3,8 Prozent auf 20,2 Mrd. Euro.

Bausparen ist weiter beliebt. Bei den österreichischen Bausparkassen wurden im ersten Halbjahr etwas über 445.000 neue Bausparverträge abgeschlossen, um 12,6 Prozent oder rund 50.000 Stück mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Einlagen insgesamt stiegen um 3,8 Prozent auf 20,2 Mrd. Euro. Die Ausleihungen blieben stabil bei 19,1 Mrd. Euro, teilte das Arbeitsforum der österreichischen Bausparkassen mit. Die Finanzierungsleistung brach allerdings um fast ein Drittel auf 1,1 Mrd. Euro ein.

Das erste Halbjahr 2012 war einlagenseitig stark von der im Frühjahr beschlossenen Halbierung der Bausparprämie geprägt gewesen. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten habe das Thema Sicherheit Vorrang, so Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne Riess, die derzeit Vorsitzende des Arbeitsforums ist, in der heutigen Pressemitteilung. Bausparen genieße großes Vertrauen, das sich auch in der ungebrochen hohen Nachfrage widerspiegle.

Die Bausparprämie beträgt derzeit 1,5 Prozent und ist damit an ihrer gesetzlich festgelegten Untergrenze. Sie orientiert sich am allgemeinen Zinsniveau und wird jeweils im Herbst für das Folgejahr fixiert. Da weiterhin mit einem niedrigen Zinsniveau gerechnet wird, erwartet s-Bausparkasse-Generaldirektor Josef Schmidinger, dass die Bausparprämie an der Untergrenze bleiben wird.

Auszahlungen gesunken

Die Auszahlungen der vier Bausparkassen (Finanzierungsleistung) sind allerdings um fast ein Drittel auf 1,1 Mrd. Euro (-30,9 Prozent) gesunken. Die Österreicher sparten fleißig weiter, finanzierten aber sehr vorsichtig, so Schmidinger am Montagabend vor Journalisten. Gründe für die Zurückhaltung bei den Finanzierungen sieht Schmidinger unter anderem im Trend, Hypothekarkredite vorzeitig zurückzuzahlen, einer gewissen Angst vor der Zukunft und auch eingeschränkten Fähigkeiten, einen Kredit aufzunehmen.

Riess erklärte in der heutigen Aussendung, dass die Nachfrage nach Bauspardarlehen zwar etwas gedämpfter sei, man sich angesichts des stabilen hohen Ausleihungsbestandes aber nach wie vor unterm Strich auch in diesem Bereich auf hohem Niveau befinde. Die Vorteile des Bauspardarlehens lägen in der langfristigen Planbarkeit und der Zinsobergrenze von 6 Prozent. Die österreichischen Bausparkassen hätten seit 1945 rund 1,2 Millionen Wohneinheiten mitfinanziert und leistbaren Wohnraum für 3,5 Millionen Menschen ermöglicht.

5,1 Millionen Bausparverträge
Insgesamt gibt es laut Arbeitsforum in Österreich rund 5,1 Millionen Bausparverträge. Die Bauspardichte beträgt somit 60,6 Prozent. Bausparen sei auch im ersten Halbjahr laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitut GfK die beliebteste Anlageform gewesen: 43 Prozent der Befragten hätten angegeben, ihr Geld am liebsten in einen Bausparvertrag anzulegen. Erfreut sei man auch über die gute Annahme des Sanierungsschecks. Die Mittel sind zum Halbjahr mit rund 86 Mio. Euro bereits zu 70 Prozent ausgeschöpft.

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