Nach mehr als 1 Jahr

Immofinanz gelingt der Generalvergleich

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Der juristische Vergleich ist am Donnerstag besiegelt worden. Damit ist der seit mehr als 1 Jahr erwartete Deal zwischen Immofinanz, der Constantia Packaging BV, der früheren Constantia Privatbank und Immofinanz-Investoren unter Dach und Fach.

Die Immofinanz erhält Teile jener 512 Mio. Euro zurück, die von der früheren Osttochter Immoeast über eine Anleihe in Spekulationsgeschäfte geflossen waren, die letzten Hindernisse für den Verkauf des Verpackungskonzerns Constantia Packaging an den US-Finanzinvestor OEP sind damit beseitigt. Auch Forderungen einer Gruppe von Immofinanz-Aktionären gegen die Constantia Packaging BV werden mit dem Deal erfüllt.

Immofinanz erhält 217 Mio. Euro und Wert von 55 Mio. Immofinanzaktien

Die Immofinanz erhält aus dem heute geschlossenen Rechtsvergleich um den sogenannten "IBAG-Bond" in den nächsten 2 Wochen 217 Mio. Euro in bar und den Gegenwert von rund 55 Mio. Stück Immofinanz-Aktien.

Damit sei "die umfassende Restrukturierung der Immofinanz abgeschlossen", die Gruppe verfüge damit über 600 Mio. Euro freie Mittel, "die zur künftigen Stärkung des Portfolios eingesetzt werden" sollen.

Weiterer Bestandteil der Vereinbarungen ist die Übertragung von mehr als 100 Gesellschaften aus dem Besitz der Constantia Packaging B.V., deren Vermögen im Wesentlichen aus Liegenschaften besteht und welche Verbindlichkeiten bei der Aviso Zeta Bank AG haben, die die Immofinanz am Mittwoch erworben hat. Aus der Verwertung der Assets der Aviso Zeta erwarte die Immofinanz weitere gut 80 Mio. Euro.

Castelbajac: Sind an unsere Grenze gegangen

"Mit diesen Vereinbarungen sind wir an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit gegangen", ließ Turnauer-Erbin Christine de Castelbajac am Donnerstagabend in einer ersten Reaktion auf den nun endlich gefundenen Rechtsvergleich verlauten. Ihr Hauptziel sei aber erreicht worden, die Constantia Packaging AG könne als operatives Unternehmen "ungestört von jahrelangen Rechtsstreitigkeiten" seinen Weg machen.

Man habe alles Mögliche getan, "um den von Karl Petrikovics und anderen verursachten Schaden zu begrenzen", erklärte Alfred Autischer, Sprecher der Constantia BV in Österreich. Die BV, die zu den Hauptgeschädigten der Causa gehöre, habe sich als Privatbeteiligte dem Strafverfahren gegen Karl Petrikovics und 50 weitere Beschuldigte angeschlossen: "Für uns ist die Sache damit abgeschlossen."

Die Immofinanz hat unterdessen für Freitag, 10 Uhr, eine Pressekonferenz angekündigt, in der sie den Vergleich erläutern wird.

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