Wiener Imstopfhersteller

Intercell und Vivalis fusionieren

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Das neue (Wiener) Unternehmen wird "Valneva" heißen.

Der börsenotierte Wiener Impfstoffhersteller Intercell und das französische Biotech-Unternehmen Vivalis fusionieren. Damit soll ein europaweit führendes Biotech-Unternehmen im Bereich der Impfstoffe und Antikörper entstehen, teilte Intercell überraschend am Sonntagabend ad hoc mit. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen Valneva firmieren. Durch die Verschmelzung erhalten Intercell Aktionäre 13 neue Vivalis Stammaktien und 13 neue Vorzugsaktien für 40 Intercell Aktien, die sie derzeit halten. Intercell-Chef Thomas Lingelbach soll Chief Executive Officer (CEO) des neuen Unternehmens mit Sitz in Lyon werden und Vivalis-CEO Franck Grimaud wird Chief Business Officer. Die Verschmelzung wurde bereits von den Aufsichtsräten von Vivalis und Intercell einstimmig genehmigt.

Die Gegenleistung aus dem Merger entspricht laut Mitteilung einem Aufschlag für Intercell Aktionäre von 38,5 Prozent auf Basis der letzten Schlusskurse. An der Wiener Börse notierten Intercell-Aktien am Freitag zu Börseschluss bei 1,734 Euro. Der Abschluss der Fusion wird für Mai 2013 erwartet. Danach werden ehemalige Vivalis Aktionäre rund 55,0 Prozent, und ehemalige Intercell Aktionäre rund 45,0 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von Valneva halten. Die Aktien sollen an den geregelten Märkten der NYSE Euronext in Paris und der Wiener Börse notieren.

Ähnliche Werte
Bei einer Fusion unter Gleichen (Merger of Equals) schließen sich zwei Unternehmen, deren Wertrelation in etwa die gleiche ist, freiwillig zusammen. Beide Unternehmen sind im künftigen Valneva-Aufsichtsrat und im Valneva-Vorstand gleichmäßig vertreten, wobei sich der Vorstand aus zwei Vivalis-Vorstandsmitgliedern und zwei Intercell-Vorstandsmitgliedern zusammensetzen wird.

"Der Merger mit Intercell ist für Vivalis ein wichtiger Schritt in Richtung des strategischen Ziels ein profitables, produktbasiertes, biopharmazeutisches Unternehmen aufzubauen und den Grundstein für rasch steigende Einnahmen und zukünftiges Gewinnwachstum zu legen", betonte Vivalis-CEO Grimaud. "Die erhöhte Finanzstärke wird uns größere Möglichkeiten bieten, unsere Pipeline weiterzuentwickeln. Wir erwarten, dass die Aktionäre beider Unternehmen substantiell von diesen gestärkten Kompentenzen des kombinierten Unternehmens profitieren werden", so Intercell-Chef Thomas Lingelbach.

Die Aktionäre von Vivalis und Intercell müssen dem Zusammenschluss noch zustimmen. Vivalis hat unwiderrufliche Zusicherungen zur Abstimmung zugunsten eines Mergers von Groupe Grimaud und anderen Vivalis Aktionären erhalten, die insgesamt über 68,5 Prozent der Stimmrechte der ausgegebenen Vivalis-Aktien verfügen, heißt es in der Mitteilung. Intercell hat eine unwiderrufliche Zusicherung ihres Hauptaktionärs erhalten durch welche sich dieser verpflichtet mit seinen rund 15 Prozent der Stimmrechte des ausstehenden Aktienkapitals der Intercell zugunsten des Mergers abzustimmen. Außerdem müssen die Bestimmungen des Zusammenschlussees nochn von den Fusionsprüfern in Frankreich und Österreich geprüft werden.

Kapitalerhöhung
Kurz nach Abschluss des Mergers will Valneva eine Kapitalerhöhung in Höhe von 40 Mio. Euro mit anteilsmäßigem Bezugsrecht für alle Aktionäre durchführen. Das Unternehmen verfügt laut Aussendung bereits über mehrere Zusagen für die Kapitalerhöhung. FSI habe sich verpflichtet an der Bezugsrechtsemission zu 62,5 Prozent des Gesamtangebotes mit bis zu 25 Mio. Euro teilzunehmen. Groupe Grimaud und Unigrains habe eine unwiderrufliche Zusicherung gegeben, die Kapitalerhöhung mit 5 Mio. Euro zu zeichnen. Außerdem hätten sich zwei Banken verpflichtet 10 Mio. Euro zu Standard-Marktbedingungen zu platzieren.

Verlust
Intercell schrieb in den ersten neun Monaten 2012 einen Verlust von 14,6 Mio. Euro nach einem Minus von 20,6 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Der Umsatz blieb mit 25,6 (25,9) Mio. Euro stabil. Der Impfstoffhersteller hatte im dritten Quartal unter schleppenden Verkäufen seines wichtigsten Produkts Ixiaro, ein Mittel gegen die Tropenkrankheit Japanische Enzephalitis, gelitten. Im Gesamtjahr 2012 erwartet Intercell einen Nettoverlust von 20 bis 24 Mio. Euro, teilte das Unternehmen Anfang November mit.

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