Nachdem die deutsche Regierung die Inbetriebnahme der Gas-Pipeline gestoppt hat, hat die Eigentümergesellschaft von Nord Stream 2 mit Sitz in der Schweiz alle Mitarbeiter gekündigt.
Nach dem Aus für die Pipeline zwischen Russland und Deutschland wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine. ist die Eigentümergesellschaft Nord Stream 2 AG mit Sitz im Schweizer Kanton Zug insolvent .Das erklärte die Zuger Regierungsrätin Silvia Thalmann-Gut am Dienstag gegenüber Blick-TV.
Nord Stream 2 AG: "Haben nicht Insolvenz angemeldet"
Die Nord Stream 2 AG habe "die Bilanz deponieren", also Konkurs anmelden müssen. Am Mittwoch dementierte die Gesellschaft aber: Man habe nicht Insolvenz angemeldet. "Das Unternehmen hat die lokalen Behörden nur darüber informiert, dass es nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die Gesellschaft Verträge mit Mitarbeitern kündigen musste."
Nord Stream 2 hat auch nach Angaben des Schweizer Wirtschaftsministers Guy Parmelin die Arbeitsverträge mit den mehr als 140 Mitarbeitern am Firmensitz in Zug gekündigt.
Inbetriebnahme wegen Putin-Angriff gestoppt
Der Konkurs und die Kündigungen bei der Tochter der russischen Gazprom sind offenbar eine Folge des Entscheides der deutschen Regierung, das Projekt Nord Stream 2 auf Eis zu legen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor einer Woche das Genehmigungsverfahren für die bereits gebaute 1.230 Kilometer lange Pipeline in der Ostsee gestoppt, dies wegen des militärischen Angriffs Russlands auf die Ukraine.
Nord Stream 2 gehört russischer Gazprom
Nord Stream 2 gehört dem staatlichen russischen Gaskonzern Gazprom. Das 11 Milliarden Dollar (knapp 10 Mrd. Euro) Euro schwere Projekt war aber zur Hälfte von den Energie- und Ölriesen Shell, OMV, Engie, Uniper und Wintershall DEA finanziert worden. Russland wollte mit der 1.230 Kilometer langen Pipeline durch die Ostsee die Kapazität der Erdgas-Lieferungen nach Deutschland verdoppeln. Nord Stream 2 ist fertig, die deutsche Regierung hatte aber die Inbetriebnahme wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine auf Eis gelegt.
OMV finanzierte rund 730 Millionen Euro
Die österreichische OMV hat früheren Angaben zufolge rund 730 Millionen Euro zur Finanzierung der Röhre beigetragen. Konzernchef Alfred Stern sagte kürzlich, dass die OMV bereits im vergangenen Jahr erste Rückzahlungen ihres Kredits erhalten habe. Wie die OMV am Dienstagabend mitteilte, steht ihre Beteiligung an Nord Stream 2 aktuell am Prüfstand.