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So reagiert Österreich auf Putins Forderung "Rubel für Gas"

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Was Energieministerin Leonore Gewessler dazu sagt. Und warum OMV-Boss Alfred Stern weiterhin in Euro bezahlen wird.

Russland will nur mehr Rubel zur Bezahlung seiner Gaslieferungen in die EU akzeptieren. "Das Klimaschutzministerium prüft derzeit mit allen Beteiligten – der E-Control, den Energieversorgern und den europäischen Partner:innen – die möglichen Auswirkungen dieser Ankündigung", ließ Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwochnachmittag in einer ersten Reaktion wissen.  

Gewessler: "Sanktionen nicht aushebeln"

"Aus derzeitiger Sicht ist davon auszugehen, dass eine etwaige Umstellung der Zahlungen für russisches Gas von Euro auf Rubel kontrollierbare Auswirkungen auf Österreich hätte", so Gewessler. Gleichzeitig sei darauf zu achten, "dass wir damit die europäischen Sanktionen gegenüber Russland nicht aushebeln".

OMV-Chef: "Vertragsgrundlage sind Euro"

So reagiert Österreich auf Putins Forderung
© APA/GEORG HOCHMUTH
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Bei langfristigen Verträgen, wie sie etwa die russische Gazprom mit der heimischen OMV hat, vermutet Gunter Deuber, Leiter von Raiffeisen Research, dass ein Wechsel der Währung nicht so einfach erfolgen kann. Die OMV-Verträge für das russische Gas lauten jedenfalls auf Euro. Das Unternehmen will seine Gaslieferungen aus Russland laut Generaldirektor Alfred Stern jedenfalls weiterhin in Euro und nicht in Rubel bezahlen: "Wir haben keine andere Vertragsgrundlage, ich dürfte so etwas gar nicht", so Stern laut Vorab-Meldung in einem TV-Interview. ""Bei uns hat noch niemand angerufen, wir haben auch bestehende Verträge, da ist es so nicht vereinbart. Ich werde jetzt mal warten, ob da jemand auf uns zukommt", sagte Stern.      

Führt Erpressbarkeit vor Augen

Die aktuelle Lage führe jedenfalls einmal mehr vor Augen, "wie erpressbar Österreich die Abhängigkeit von russischem Gas gemacht hat", sagt Gewessler: "Darum setzen wir alles daran, kurzfristig die Lieferländer für Gas zu diversifizieren. Gleichzeitig bauen wir die Erneuerbaren Energien aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse in Österreich rasch und umfassend aus. Denn jedes Windrad ist ein Zeichen für mehr Unabhängigkeit und jede ausgebaute Gastherme ein Schritt in Richtung Freiheit.“ 

  

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