Die Schweizer Privatbank Julius Bär sieht sich im Steuerstreit mit den USA auf der Zielgeraden. Die Gespräche mit den USA-Behörden liefen weiter und er gehe davon aus, dass Bär eine faire Lösung finden werde, sagte Konzernchef Boris Collardi am Montag bei der Veröffentlichung des Halbjahresabschlusses.
"Es handelt sich um einige Monate und nicht um Jahre wie in der Vergangenheit", erklärte er weiter. Dass Credit Suisse einen Vergleich mit den USA erreicht habe, komme auch für Bär einem Durchbruch gleich.
Credit Suisse und Bär sind zwei von insgesamt gut einem Dutzend Schweizer Banken, gegen die die Amerikaner wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung seit Jahren ermittelt haben. Im Mai konnte Credit Suisse den Fall mit der Bezahlung einer Geldstrafe von 2,8 Mrd. Dollar (2,07 Mrd. Euro) beilegen, die meisten anderen Institute hoffen auch auf eine baldige Einigung.
Zur Jahresmitte verwaltete Bär insgesamt 274 Mrd. Franken an Vermögen. Das Wachstum von acht Prozent im Vergleich zum Jahresende 2013 ging vor allem auf die Übernahme der brasilianischen GPS und auf neue Kunden zurück. Die Neugelder stammten dabei vor allem aus den Schwellenländern sowie Deutschland und der Schweiz. Die rekordhohen verwalteten Vermögen und Kostensenkungen führten zu einem Gewinnanstieg von 10 Prozent auf 288 Mio. Franken - deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Anleger griffen zu: Im frühen Handel stiegen die Aktien um fast 8 Prozent auf 39,41 Franken.