Kärntner Hypo jonglierte am Balkan mit Millionen

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Die Kärntner Hypo hat in Serbien und Kroatien offenbar mit Immobilien und Millionen nur so jongliert. Wie das "Format" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, soll die Bank versucht haben, eine offenbar wertlose Liegenschaft der firmeneigenen Immobiliengesellschaft zu verkaufen. Der Plan scheiterte laut dem Bericht am Veto der Grazer Wechselseitigen (Grawe).

Die Justiz überprüft derzeit vier ihrer Meinung nach dubiose Immobilienprojekte. Drei davon liefen über kroatische Firmen, das vierte über die serbische "Blok 67 d.o.o." Diese war laut "Format" in den Bau einer Wohnsiedlung in Belgrad involviert, die zur Gänze von der Hypo finanziert wurde. Die Zeitschrift zitiert aus dem Durchsuchungsbefehl von vergangener Woche, in dem es heißt: "Obwohl sich herausstellte, dass die ursprüngliche Projektgesellschaft dieses Projekt wegen eingetretener Risken nicht realisieren konnte", habe der Vorstand der HBInt (Hypo International) versucht, die faule Liegenschaft intern der Hypo Alpe Adria Immobilien AG anzudrehen.

Nach dem Veto der Grawe soll die Hypo das gesamte Projekt daraufhin selbst erworben haben. Auf die ursprünglich gewährte Finanzierung seien noch 17,5 Mio. Euro dazu gezahlt worden, die Projektkosten wären von 150 auf 237 Mio. Euro explodiert. Laut "Format" handelt es sich bei dem serbischen Unternehmen um eine Tochter der österreichischen CEE Invest Holding. Deren Gründer ist ein früherer Steuerberater der Hypo.

Seine Firma soll mit Ex-Hypo-Vorstand Günter Striedinger enge Verbindungen gepflogen haben. Striedingers Firma Rubicon Invest AG soll von der CEE Investment Holding ein großzügiges Darlehen erhalten haben. Laut "Format" sind die drei von der Justiz ins Visier genommenen Projekte in Kroatien mit ganz ähnlichen Problemen behaftet. Die Hypo soll jedes Mal großzügige Kredite vergeben haben, obwohl bekanntgewesen sei, dass es sich um Problemprojekte gehandelt habe.

Neben der Justiz will auch der Untersuchungsausschuss des Kärntner Landtages die Kroatien-Geschäfte der Bank untersuchen. Aber auch der Fünfjahresvertrag mit dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden Franz Pinkl interessiert die Abgeordneten, SPÖ-Klubobmann Seiser forderte am Freitag die rasche Einvernahme Pinkls.

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