Kärntner Hypo

KPMG erhielt fast 700.000 Euro von Berlin

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Der Ex-Chef der Wirtschaftsprüfungskanzlei sieht keine schiefe Optik.

Die Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG, deren früherer Chef Gottwald Kranebitter nun die Hypo Alpe Adria leitet, hat vom früheren Kärnten-Hypo-Investor und Kurzzeit-Generaldirektor der Bank, Tilo Berlin, mehr an Honoraren überwiesen bekommen als bisher bekannt. KPMG erhielt nicht nur jene 450.000 Euro, für die sie ein Gutachten für eine Kapitalerhöhung für Berlins Partner Knightsbridge erstellt hat, sondern insgesamt fast 700.000 Euro, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Montag). Kranebitter sieht keine schiefe Optik.

Ingesamt vier Mal soll Tilo Berlin dem Bericht zufolge Beträge an die Prüfgesellschaft KPMG überwiesen haben. Abgesehen von den 450.000 Euro, die Berlin & Co Capital Sarl Luxemburg am 20. Juli 2007 auf ein Konto bei der Bank Austria überwiesen hat - als Berlin nach Erwerb eines 15-Prozent-Pakets der GraWe bereits 25 Prozent an der Kärntner Hypo hielt -, sollen drei weitere Anweisungen getätigt worden seien, als Berlin schon Hypo-Vorstandschef war: 97.900 Euro wurden Mitte Februar 2008 auf ein KPMG-Konto bei der BAWAG transferiert, 36.310 Euro flossen an die KPMG Mitte August 2008 auf ein Volksbanken-Konto. Die dritte Überweisung an über 104.300 Euro wurde am 20. Jänner 2009 an ein Volksbanken-Konto losgeschickt, heißt es.

Zu Details dieser Transaktionen gibt sich Berlin heute schweigsam: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir angesichts unserer Verpflichtung zur Vertraulichkeit gegenüber KPMG keine Angaben dazu machen können", erklärte die Berlin & Co AG auf Anfrage der Zeitung.

Kranebitter sagt der Zeitung, er habe bei KPMG lediglich die Bankberatung geleitet und könne "zu 100 Prozent ausschließen, dass in meinem Bereich weitere Dienstleistungen stattgefunden haben". Etwaige "Unvereinbarkeiten oder Interessenkonflikte" mit seiner jetzigen Tätigkeit seien "durch Taten widerlegt". Kranebitter: "Die Bank treibt die rigorose Aufarbeitung der Vergangenheit konsequent voran."

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