Kraft und Cadbury einigen sich auf Übernahme

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Nach monatelanger Übernahmeschlacht hat der britische Süßwarenhersteller Cadbury das Angebot des US-Lebensmittelriesen Kraft angenommen. Der Aufsichtsrat billigte am Dienstag ein verbessertes Offert im Umfang von umgerechnet 11,5 Mrd. Pfund (13,1 Mrd. Euro). Kraft, der zweitgrößte Lebensmittelkonzern der Welt nach Nestle, bemüht sich schon seit September um die Übernahme Cadburys.

Cadbury hat sich seit September, als Kraft mit einem Angebot überraschte, vehement gegen eine Übernahme gewehrt und dies mit dem zu niedrigen Kaufpreis begründet. Ursprünglich hatte Kraft 300 Pence sowie 0,2589 neue Kraft-Aktien geboten. Damals entsprach das einem Wert von 745 Pence je Aktie. Nun will Kraft 265 Millionen neue Aktien ausgeben, um das Offert zu finanzieren. Die Aktionäre müssen die Übernahme nun absegnen. Cadbury-Anteilseigner haben dafür bis 2. Februar Zeit.

Cadbury ist der bekannteste Süßwarenproduzent Großbritanniens. Aus seinen Fabriken kommen Dairy-Schokolade, Cadbury-Creme-Eier oder Trident-Kaugummi. Zu Kraft gehören unter anderem Milka-Schokolade, Philadelphia-Käse und Jacobs-Kaffee. Sollte der Zusammenschluss gelingen, muss Cadbury auf Druck der EU-Wettbewerbshüter einen Teil seines Schokoladengeschäfts in Osteuropa verkaufen, um nicht übermächtig zu werden.

Gemeinsam kämen Kraft und Cadbury auf einen Umsatz von umgerechnet 50 Mrd. Euro und würden damit näher an den Weltmarktführer bei Lebensmitteln, Nestle, heranrücken. Um die Übernahme stemmen zu können, verkauft Kraft sein Geschäft mit Tiefkühlpizzen ausgerechnet an den Schweizer Rivalen.

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