Der neue Vorstandsvorsitzende der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank, Gottwald Kranebitter, will die Bank innerhalb von drei Jahren wieder flottbekommen. In den kommenden Monaten werde das Restrukturierungsprogramm, das derzeit mit der EU verhandelt wird, fertig sein, danach werde feststehen, wohin die Reise geht, sagte Kranebitter am Donnerstag im APA-Gespräch.
Welche Geschäftsbereiche abgestoßen werden und wie viel Personal abgebaut werden muss, könne er noch nicht sagen. Trotz des Jahresverlustes der Bank von 1,6 Milliarden Euro sieht Kranebitter die Liquidität derzeit ausreichend. "Mit dem Rettungspaket vom Dezember ist aus heutiger Sicht genügend Liquidität vorhanden". Dass noch "sehr viel Steuergeld in die Hypo gebuttert werden muss", wollte Kranebitter nicht kommentieren. Allerdings, so meinte der designierte Vorstandschef, sei niemand prophetisch veranlagt, und es sei schier unmöglich, vorauszusehen, was die Wirtschafts- und Finanzkrise in den kommenden zwei Jahren noch für Auswirkungen haben werde.
Sicher ist, dass sich die Hypo von "einigen Geschäftsfeldern" trennen wird. Dabei geht es laut Kranebitter aber nicht darum, etwa aus dem Leasinggeschäft total auszusteigen. In erster Linie gelte es nun einmal, das erschütterte Vertrauen in die Bank wiederherzustellen. Mitarbeiter und Kunden seien verunsichert, "hier muss man gegensteuern".
In der Frage der strittigen Abschlagszahlung für den Kurzzeit-Vorstandschef der Kärntner Hypo Group Alpe Adria, Franz Pinkl, hat unterdessen Bundeskanzler Faymann vor einer großzügigen Regelung gewarnt. Man könne nicht dem Bürger Einsparungen abverlangen und dann in dieser Frage "einen Anschein von Großzügigkeit erwecken", sagte Faymann nach einem Treffen mit Hypo-Aufsichtsrat Rudolf Scholten vor einem EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel.