Krise lässt Vermögen schrumpfen: Weniger Millionäre

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Europa hat Nordamerika beim angelegten Vermögen den Rang als reichster Kontinent abgelaufen. Zwar schrumpften auch in Europa in der Finanzkrise die Vermögen, allerdings hatten die Europäer deutlich mehr auf der hohen Kante als die Amerikaner und Kanadier. Weltweit sank zudem die Zahl der Millionäre.

In Nordamerika lagen im vergangenen Jahr 29,3 Billionen Dollar (20,1 Billionen Euro) an Vermögenswerten bei Fondsgesellschaften und Banken, wie aus einer am Dienstag in New York veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group hervorgeht. Das sind 21,8 Prozent weniger als 2007.

Zurückzuführen ist der Einbruch der Studie zufolge auf die Finanzkrise, vor allem auf massive Verluste bei Aktiengeschäften. Machten Aktien vor Ausbruch der Turbulenzen noch 50 Prozent des Finanzvermögens der Nordamerikaner aus, lag der Anteil 2008 nur noch bei 38 Prozent.

Auch in Europa sank die Summe des angelegten Vermögens, aber lediglich um 5,8 Prozent auf 32,7 Billionen Dollar. Weltweit ging der Umfang der angelegten Vermögen um 11,7 Prozent auf 92,4 Billionen Dollar zurück. Es gab 2008 im Vergleich zum Vorjahr auch weniger Millionärshaushalte: Die Zahl fiel weltweit um 17 Prozent. Vor allem in Europa und Nordamerika war der Rückgang deutlich - mit je 22 Prozent.

In den USA gab es 2008 mit fast 4 Mio. weiter die meisten Millionärshaushalte. Die USA blieben mit Finanzanlagen von 27,1 Billionen Dollar auch mit Abstand das reichste Land der Welt, wie die Wirtschaftsagentur "Bloomberg" aus der Studie zitierte. An zweiter Stelle folgte Japan - bei einem Rückgang um fast 8 Prozent - mit 13,5 Billionen Dollar und mehr als 1 Mio. Millionärshaushalte.

Auf der Liste der Kontinente war Lateinamerika der einzige mit einem Anstieg bei den Finanzvermögen: drei Prozent. Insgesamt wird der Studie zufolge 2010 eine "langsamen Erholung" bei den Finanzwerten erwartet.

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