Lage von Quelle spitzt sich zu

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Die Lage des insolventen deutschen Versandhauses Quelle spitzt sich zu: Die Druckereien haben Produktion und Auslieferung des für das Überleben von Quelle entscheidenden Hauptkatalogs für Deutschland komplett gestoppt. Hintergrund sind Befürchtungen der Druckereien, dass sie auf ihren Kosten sitzen bleiben. Quelle Österreich ist davon nicht betroffen, der Katalog wurde hierzulande schon zugestellt.

Quelle-Deutschland bestätigte am Freitag, dass man trotz des von der Politik bewilligten Massekredits über 50 Mio. Euro noch nicht über Liquidität verfüge. Man hoffe, dass die Zahlungsfähigkeit Mitte nächster Woche wieder hergestellt sei. "Sobald wir Zugriff auf die Konten haben, werden wir in unserem eigenen Interesse die drängendsten Rechnungen bezahlen."

Der Katalog wird etwa zu einem Drittel von der Schlott-Gruppe und zu zwei Dritteln von Prinovis produziert. Auch die mittelständische Unternehmen Print.Forum ist beteiligt. Bei Schlott stehen die Maschinen bereits seit Mittwoch still.

Der große Quelle-Katalog erscheint in Deutschland zweimal im Jahr mit einer Auflage von neun Mio. Exemplaren. Das sogenannte "Big Book" bietet auf rund 1.400 Seiten etwa 78.000 Artikel aus den Bereichen Mode, Technik, Wohnen und Küche. Mit monatlichen Extra-Katalogen zu aktuellen Angeboten und Spezialkatalogen für Käufergruppen wie Hobbyhandwerker oder Schmuckfans kommen die Quelle-Kataloge allein in Deutschland auf eine jährliche Gesamtauflage von 560 Mio. Stück.

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