Gerüchte über Zwangsabgabe

Lange Schlangen: Zyprioten stürmen Banken

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Regierung und Zentralbank weisen Angaben als falsch zurück.

Gerüchte über weitere Zwangsabgaben auf Bankkonten in Zypern haben am Freitag zu langen Schlangen vor einigen Banken des Landes geführt. Das Finanzministerium reagierte auf die Beunruhigung in der Bevölkerung mit einer Erklärung, in der sie Angaben über weitere Abgaben als "unberechtigt" und "gegenstandslos" bezeichnete. Die Verhandlungen mit der Gläubiger-Troika über das Hilfspaket in Höhe von zehn Milliarden Euro seien abgeschlossen.

Die Vereinbarung "enthält keine zusätzliche Maßnahme", die neben den bereits beschlossenen Abgaben weitere Zwangssteuern auf Bankeinlagen erfordere, beteuerte das Ministerium. Aufgrund von Gerüchten über eine unmittelbare Erhebung einer weiteren Zwangsabgabe - die offenbar durch SMS-Nachrichten verbreitet wurden - standen besorgte Kontoinhaber am Morgen Schlange vor größeren Filialen der Co-op Bank.

Neben der zypriotischen Regierung bemühten sich auch die Notenbank des Landes sowie die zuständige Aufsichtsbehörde, die Gerüchte mit Stellungnahmen zu entkräften. Der Kapitalverkehr in Zypern ist infolge der turbulenten Verhandlungen über das Hilfsprogramm für das hoch verschuldete Mittelmeerland noch immer eingeschränkt, damit Guthaben bei zypriotischen Banken nicht in Milliardenhöhe ins Ausland verlagert werden.

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