Der Umweltminister will jeden Bauernhof einer Betriebsanalyse unterziehen lassen. Unter dem Motto "Unternehmen Landwirtschaft 2020" soll eine "Professionalisierungsoffensive" die heimischen Agrarbetriebe fit für die Zukunft machen.
"Wir brauchen mehr bäuerlichen Unternehmergeist", sagte Berlakovich bei der Wintertagung 2010 des Ökosozialen Forums, der schon traditionellen heimischen Auftaktveranstaltung für das neue Agrarjahr. Bis Herbst 2010 soll ein entsprechendes Programm gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer ausgearbeitet werden.
Zusätzliche Budgetmittel seien für die Initiative nicht notwendig - die Landwirtschaftskammern müssten sich künftig "diesem Thema stellen und aktiv angehen", gab der Minister den Weg vor. Denn das bereits vor einigen Jahren vom damaligen Landwirtschaftsminister Josef Pröll eingeführte Konzept der Betriebsanalyse werde zwar von innovativen Betrieben, aber nicht von der breiten Masse angenommen, erläuterte Berlakovich.
Betriebsanalyse an Förderungen gekoppelt
Nach Auskunft der Landwirtschaftskammer haben bisher 12.000 der 140.000 Betriebe, die einen Förderantrag stellen, eine Betriebsanalyse durchführen lassen - also knapp 10 Prozent. Dabei handelt es sich vor allem um junge Landwirte, die einen Betrieb übernehmen, bzw. um Betriebe, die mehr als 100.000 Euro investieren. In beiden Fällen ist eine Betriebsanalyse freilich an Förderungen gekoppelt.
"Wir müssen die Bauern überzeugen, Aufzeichnungen zu machen", sagte Berlakovich. Denn nur damit sei es möglich, sich künftig am Markt behaupten zu können. "Ein Businessplan ist die Basis für eine Weiterentwicklung des Betriebs. Unsere Antwort auf die Krise ist eine neue Positionierung der Landwirtschaft," ist sich der Minister sicher.
Das Konzept "Unternehmen Landwirtschaft 2020" baut auf den drei Säulen Wettbewerb, Lebensmittel und erneuerbare Energie auf. Neben der Wettbewerbsstärkung durch die Betriebsanalyse will Berlakovich vor allem beim Themenkomplex Klimaschutz, Klimawandel und erneuerbare Energie ansetzen und das Aus- und Weiterbildungsprogramm um diese neue Themen erweitern. Ziel sei es, mehr "grüne Jobs" zu schaffen und die Investitionen in diesem Bereich zu erhöhen, um die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu verbessern.
