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Brüssel erhöht Dorsch-Fangquoten in der Ostsee

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Die EU-Kommission will für 2010 die Fangquoten für Dorsch anheben. Angesichts der Erholung der Bestände könnten die Quoten für den "Kabeljau der Ostsee" in der östlichen Ostsee um 15 Prozent auf 51.267 t und in der westlichen Ostsee um 9 Prozent auf 17.700 t heraufgesetzt werden, teilte die Behörde in Brüssel mit. Bei den Beständen mache sich ein spezieller, über mehrere Jahre angelegter Schonplan bemerkbar.

Dagegen müssten die Quoten für den Hering in der westlichen Ostsee um 21 Prozent auf 21.469 t abgesenkt werden. Die EU-Minister werden auf Grundlage der Kommissionsvorschläge im Oktober über die Fangmöglichkeiten für die Ostseefischerei im kommenden Jahr entscheiden. Die Nordsee und der Atlantik stehen im Dezember auf der Tagesordnung.

In Europa gelten fast 90 Prozent der Bestände als überfischt, beliebte Speisefische wie der Kabeljau stehen der EU-Kommission zufolge am Rande des Kollapses. Üblicherweise hält sich die Kommission aber bei ihren Vorschlägen für die Quoten nicht an die Empfehlungen der Wissenschaftler des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES); die Minister satteln dann zumeist erneut drauf.

Im April hat die Kommission den Prozess für eine umfassende Reform der gemeinsamen EU-Fischereipolitik eingeleitet. Besonders die Praxis der Rückwürfe soll eingedämmt werden.

Die Herings-Bestände schrumpfen nach Kommissionsangaben seit längerem. So sei der Nachwuchs mengenmäßig auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe zurückgegangen. Dennoch wurden die Fangquoten für 2009 "deutlich über der wissenschaftlichen Empfehlung" festgelegt, kritisierte die Behörde die Minister. Für die zentralen Heringsbestände sowie Sprotten müssten die erlaubten Fangmengen für 2010 jeweils um 15 Prozent auf 122.068 t beziehungsweise 339.960 t abgesenkt werden.

Zugleich forderte EU-Fischereikommissar Joe Borg ein Verbot des sogenannten High Gradings. Bei dieser Praxis werden kleinere Fische wieder über Bord geworfen in der Hoffnung, dass beim nächsten Mal größere ins Netz gehen.

Damit wollen die Fischer ihre Quote nicht mit Fischen auslasten, für die sie keine so hohen Preise erzielen. Die Tiere überleben die Prozedur in den allermeisten Fällen nicht. Generell seien Rückwürfe in der Ostsee bisher verhältnismäßig niedrig, sagte Borg. Es gebe aber Hinweise, dass die Praxis zunehme.

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