Entgeltliche Einschaltung

Fischer Boel fordert von Bergbauern Innovationen

Teilen

Für die EU-Agrarpolitik nach 2013 brauche es "maßgeschneiderte Maßnahmen" in den Berggebieten der Union, so die scheidende EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel. Die Diskussion darüber dürfe aber nicht "allein" auf zusätzliche Geldmittel fokussiert sein. Bergbauern müssten ihre Schwerpunkte künftig verstärkt auf "Vermarktung und Nischenprodukte" legen.

Von den Bergbauern werde künftig mehr Innovationsfreudigkeit gefordert sein. "Nur so gibt es eine Zukunft", sagte Fischer Boel. In der gemeinsamen Agrarpolitik gebe es derzeit bereits rund 60 auf Berggebiete zugeschnittene Maßnahmen. Es gelte, diese Bestehenden "sichtbar" zu machen und sie nach 2013 zusätzlich auszubauen.

Vermehrt müssten unter anderem "Dienstleistungen der Bergbauern für das Ökosystem" in die Förderungen eingearbeitet werden. "Die Direktzahlungen müssen Umweltschutzmaßnahmen inkludieren", sagte Fischer Boel. Für den Bereich der ländlichen Entwicklung brauche es eine detaillierte Analyse der Berggebiete, um eine spezifische Entwicklungspolitik zu ermöglichen. "Wir müssen jetzt damit beginnen, unsere Ziele für die Zeit nach 2013 zu definieren", argumentierte die Agrarkommissarin.

Zudem sei vorstellbar, künftig die Vermarktung von Bergprodukten auszubauen. Beispielsweise ist laut Fischer Boel ein Markenschutz für berglandwirtschaftliche Produkte denkbar. Diese Produkte würden von einer hohen Qualität zeugen, die dem Konsumenten aber vermittelt werden müsse. Berggebiete hätten mittlerweile einen "fixen Platz in der Diskussion über die gemeinsame Agrarpolitik", hob Fischer Boel hervor. Das von der Agrarkommissarin in Alpbach präsentierte Papier der EU-Kommission werde in diesem Zusammenhang eine "wichtige Diskussionsgrundlage" bieten.

Berlakovich für Direktförderungen

Landwirtschafts- und Umweltminister Berlakovich bekräftigte erneut, dass das Prinzip einer "flächendeckenden" Landwirtschaft einen "unumstößlichen Grundsatz in der österreichischen Position" darstelle. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um in der Diskussion "Pflöcke einzuschlagen" und österreichischen Ideen in die EU-Agrarpolitik einzubringen. Überzeugt zeigte sich Berlakovich von dem System der Direktförderungen für Bauern.

Das aktuelle Subventionsmodell, das auf den beiden Säulen Direktzahlungen und Förderungen für die ländlichen Entwicklung aufbaut, soll dynamisch weiterentwickelt werden. Europa müsse ein vitales Interesse an einer europäischen und nationalen Lebensmittelversorgung haben.

Die Berggebiete dürfen in der Agrarpolitik keine "isolierten Schwerpunkte" sein, sondern müssten in die erste und zweite Säule integriert werden. Zudem dürfe es zu keiner Renationalisierung der Landwirtschaft kommen. Die Fortführung der Flächenzahlungen müsse beibehalten werden. "Und für die Nationalstaaten ist ein Handlungsspielraum bei den Ausgleichszahlungen essenziell", argumentierte Berlakovich.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.