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Fischer Boel hält an Milchquoten-Regelung fest

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In der Diskussion um niedrige Milchpreise hat EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel Forderungen zur Milchquote eine Absage erteilt. "Auch kurz- und mittelfristig ist ein Kappen der Quote - wie einige es gefordert haben - nicht das richtige Rezept", sagte Fischer Boel in Brüssel laut Mitteilung bei einer Sitzung des Agrarausschusses im Europäischen Parlament. Die Milchquote setzt EU-weit die Obergrenze für die Milchproduktion fest.

Bis 2013 soll die Quote jährlich um ein Prozent erhöht und 2015 aufgehoben werden. Die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) plädiert gegen eine weitere Erhöhung der Milchquote. Derzeit gibt es jedoch in der EU keine Mehrheit dafür.

"Wenn wir jetzt eine Kehrtwende machen, wird das zu totaler Verwirrung führen - schädlicher Verwirrung! Die Milchbauern brauchen Vorhersagbarkeit", betonte Fischer Boel. Die EU-Minister hatten die schrittweise Ausweitung der Quote und ihr Auslaufen 2015 vergangenen Herbst gegen den Widerstand Aigners beschlossen.

Fischer Boel argumentierte stets, dass die Quote ohnehin nur zu 95 Prozent ausgeschöpft werde und damit die Aufstockung nicht für den Preisverfall verantwortlich sei.

In Österreich haben die Milchbauern die Nase voll. Die Preise befinden sich im freien Fall, derzeit bekommen die österreichischen Bauern zwischen 23 und 28 Cent pro kg Milch.

Grund für den "historisch niedrigen Milchpreis" ist das Überangebot bei gleichzeitig niedriger Nachfrage. "Wir ersaufen in Europa in der Milch", kritisierte der Obmann der IG Milch, Ewald Grünzweil, am Dienstag. Dem müsse endlich ein Ende gesetzt werden.

Die Grünen unterstützen den Vorstoß der IG-Milch und des europäischen Dachverbands European Milk Board (EMB). Um die schlechte Lage der Milchbauern in Griff zu bekommen, fordert die Landwirtschaftskammer "spürbare Absatzförderung, klare Kennzeichnung, um "Schummelprodukte" kenntlich zu machen, und klare Regeln zur Mengensteuerung auch für die Zeit nach 2013". Die Landwirtschaftskammer Österreich habe Absatz fördernde Maßnahmen gefordert, damit die Übermengen konsumiert und nicht nur eingelagert werden.

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