Entgeltliche Einschaltung

Proteste gegen niedrige Milchpreise laufen an

Teilen

In Europa laufen Protestaktionen von Landwirten gegen die niedrigen Milchpreise an. In Frankreich streikten mittlerweile rund 25 Prozent der Milchbauern, sagte am Freitag ein Sprecher der Erzeugerorganisation APLI. Für ganz Europa lagen dem Dachverband European Milk Board (EMB), zu dem die österreichische IG Milch gehört, zunächst keine Zahlen vor.

In Österreich wird morgen über einen Lieferboykott abgestimmt. Das Ergebnis wird in einer Pressekonferenz der IG Milch um 13 Uhr auf der Rieder Messe bekanntgegeben. Die IG Milch ist eine Vereinigung von etwa 4.000 Milchbauern, die bereits im Juni 2008 zu einem Milchlieferboykott aufgerufen hatte, jedoch ohne große Auswirkungen. In Österreich gibt es insgesamt rund 40.000 Milchbauern.

"Jeder muss selbst entscheiden", sagte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber. "Die Bauern wissen, wie ernst die Lage ist." Er habe Hinweise auf regionale Beteiligungen. Nach der Sitzung des EU-Agrarrates vom Wochenanfang sei "die Enttäuschung und Wut der Bauern groß", sagte der BDM-Vorsitzende. "Es wurde wieder alles abgeschmettert." Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte den Bauern in Deutschland verboten, zum flächendeckenden Lieferstopp an die Molkereien aufrufen. Dem BDM gehören nach dessen Angaben rund 30.000 und damit etwa ein Drittel der deutschen Milcherzeuger an.

Sieben Länder hatten sich mit den Franzosen solidarisiert, darunter Österreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Belgien und das Nicht-EU-Land Schweiz. Mit Lieferstopps und Molkereiblockaden wollen die Milchbauern eine Verdoppelung der Erzeugerpreise und die Senkung der Produktion erzwingen. Der Deutsche Bauernverband lehnt einen Milch-Lieferstopp ab.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.