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Nordsee-Besitzer liebäugelt mit Börse Frankfurt

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Die Muttergesellschaft der auch in Österreich vertretenenen deutschen Imbisskette Nordsee liebäugelt mit der Börse. "Das Unternehmen will weiter wachsen und sieht sich kontinuierlich nach möglichen Akquisitionskandidaten um. Entsprechend prüfen wir für eine Kapitalaufnahme verschiedene Optionen", sagte ein Sprecher der Beteiligungsgesellschaft. "Ein Börsengang in Frankfurt wäre eine unter mehreren."

Deutsche Bank und Morgan Stanley arbeiteten bereits an Plänen für einen Börsengang, der im März stattfinden solle, berichtete die "Financial Times Deutschland" ohne Angaben von Quellen. Die beiden Investmentbanken wollten das nicht kommentieren. Sollte es zu einem IPO kommen, würde die Beteiligungsgesellschaft Heiner Kamps, an der Milchmilliardär Theo Müller und der ehemalige Bäckereiunternehmer Heiner Kamps die Mehrheit halten, nur noch einen Minderheitsanteil behalten, sagte eine mit der Situation vertraute Person.

Derzeit hält Müller 47 % der Anteile, Kamps 41 %. Die verbleibenden 12 % sind gestreut. Neben Nordsee gehören auch noch andere Nahrungsmittelunternehmen zu dem Beteiligungsunternehmen, unter anderem der Feinkosthersteller Homann. Im ersten Halbjahr 2009 setzte die Beteiligungsfirma 363 Mio. Euro um und erzielte ein EBITDA von 18,5 Mio. Euro.

Seit Monaten ist kein Unternehmen mehr an die Börse gegangen, weil Investoren angesichts der Finanzkrise um Aktien unbekannter Unternehmen zuletzt einen weiten Bogen machten. Doch nachdem sich die Lage an den internationalen Märkten etwas gebessert hat, rechnen Experten in Kürze mit ersten Neuzugängen auf dem deutschen Börsenparkett.

Zukäufe geplant

Mit dem neuen Kapital wolle die Heiner Kamps Beteiligungsgesellschaft weiter wachsen, schreibt die FTD. Sie sieht sich ständig nach neuen Akquisitionskandidaten um. Für eine Kapitalaufnahme würden mehrere Möglichkeiten geprüft, unter anderem auch ein Börsengang.

Erst Anfang Februar hatten Kamps und Müller der Zeitung zufolge ihre Dachgesellschaft International Food Retail (IFR) mit der Begründung vom Londoner Nebenwertemarkt AIM genommen, dass der Streubesitz mit 12 % zu gering sei. Dass nun die Tochtergesellschaft an die Frankfurter Börse dränge, liege daran, dass der AIM von Investoren weitgehend missachtet werde und so als Sammelstelle für frisches Kapital ausfalle.

Bisher hatte Müller dem Bericht zufolge eine Erhöhung seiner IFR-Beteiligung auf 76,5 % geplant und dafür am 8. Jänner die Genehmigung des Bundeskartellamtes erhalten. Dieser Schritt würde laut "FTD" überflüssig, falls der Börsengang der Heiner Kamps Beteiligungsgesellschaft gelinge.

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