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Tankstellenshops erheblich teurer als Supermärkte

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In Salzburg verglich die AK 4 Shops, die mit Spar und Billa kooperieren und wo die Lebensmittel angeblich so preiswert sind wie im Supermarkt.

Das Ergebnis: Nur die Eigenmarken von Spar kosten genau so viel wie im normalen Lebensmittelhandel. Markenprodukte sind allerdings bis zu 20 % teurer, in den Shops von Billa/Jet gar bis zu 30 %. Dort kostet auch die Eigenmarke "Clever" mehr als in den Rewe-Supermärkten.

Erhoben wurden 14 Artikel von Kaffee über Milch und Brot bis zu Tierfutter. Vor allem für die Getränke muss der Kunde tiefer in die Tasche greifen: Bei Billa/Jet ist Bier bis zu 30 % teurer, das Mineralwasser kostet bis zu rund 20 % mehr, die Coladose immerhin noch bis zu 18 %. Grundnahrungsmittel wie Butter sind ebenfalls teurer. Sie kostet in den Spar-Tankstellenshops mit 1,99 Euro um 30 Cent mehr als im Supermarkt.

"Bequemlichkeit hat ihren Preis"

"Wer bei den Tankstellenshops einkauft, muss sich bewusst sein, dass Bequemlichkeit ihren Preis hat", resümierte AK-Präsident Siegfried Pichler. Es sei auch eine Frage der Fairness und Gerechtigkeit.

Obwohl diese neuen Shops mittlerweile rund um die Uhr einen Greißlerladen ersetzen würden und der Geschäftsbereich überwiegend im Handelsbetrieb liege, werden die Beschäftigten nach dem Kollektivvertrag für das Tankstellengewerbe entlohnt und damit schlechter bezahlt als nach dem Kollektivvertrag für Handelsangestellte, kritisierte Gerald Forcher, von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA). Die Differenz beim Einstiegsgehalt liege immerhin bei 330 Euro brutto.

Der Verkauf von Lebensmitteln bei Tankstellen sei ein Nebenrecht, die Verkaufsfläche sei auf 80 Quadratmeter begrenzt und die Shops dürften nur während der zulässigen Öffnungszeiten offen haben - von Montag bis Samstag seien das 72 h, erklärte Forcher. Grundsätzlich habe man ja nichts gegen diese Shops, aber es werde schon allein die Gewerbeordnung verletzt, wenn es zum Beispiel statt löslichen Kaffee nun auch Bohnenkaffee gebe.

Für den AK-Präsident ist "der Preisaufschlag nicht nachvollziehbar, wenn die Beschäftigten weniger verdienen". In Zukunft seien weit mehr Arbeitnehmer von dieser Ungerechtigkeit betroffen. Spar plane österreichweit hundert Shops und es sei naheliegend, dass Rewe und auch Hofer nachziehen würden. Damit würden flächendeckend Hunderte Shops dazukommen. Laut Pichler wurde wegen der unzumutbaren Arbeitsbedingungen bei Spar-Tankstellenshops im Frühjahr in der Schweiz gestreikt.

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