Liste an Vorwürfen zu Hypo wird immer länger

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Der Skandal um die notverstaatlichte Hypo Alpe-Adria-Bank zieht immer weitere Kreise. Auch am Mittwoch kamen neue Vorwürfe hinzu. Mittlerweile hat Justizministerin Bandion-Ortner angekündigt, mehr Staatsanwälte nach Klagenfurt zu schicken. In München wird indes die Liste der Verdächtigten immer länger.

Am frühen Nachmittag wurde bekannt, dass die Münchner Justiz nun auch gegen den Ex-Hypo-Chef Tilo Berlin ermittelt. Wenige Stunden später stellte sich heraus, dass gegen sämtliche Vorstände der ehemaligen Hypo-Mutter BayernLB, die das Geschäft im Jahr 2007 mit einfädelten, vorgegangen wird. Bisher hatten sich die Ermittlungen lediglich gegen den früheren BayernLB-Chef Werner Schmidt gerichtet. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht nach, dass die BayernLB unter seiner Führung beim Kauf der HGAA im Jahr 2007 absichtlich zu viel zahlte.

In Österreich wiederum gab Bandion-Ortner bekannt, dass zwei weitere Staatsanwälte den bisher einzigen Staatsanwalt unterstützen sollen. Zum Vergleich: In Bayern sind in der Causa gleich sieben Staatsanwälte am Werk.

Die "Presse" berichtet indessen, dass die Gesellschafter der "Berlin & Co" die größten Profiteure des Verkaufs der Hypo an die BayernLB gewesen sein sollen. Demnach waren die Privatinvestoren jeweils nur mit relativ kleinen Beträgen dabei, zumeist im sechsstelligen Bereich. Die größten Summen steckten die Berlin-Gesellschafter in das Geschäft.

Auch Industriellen-Präsident Veit Sorger kommt in der Hypo-Causa immer stärker unter Druck. Er war einer der Investoren, die bei der Hypo über ein Konsortium eingestiegen und mit einem deutlichen Gewinn beim Verkauf an die Bayern ausgestiegen sind. Oberösterreichs SPÖ-Landesparteichef Josef Ackerl forderte den IV-Chef zum Rücktritt bei der Finanzmarktbeteiligung AG (Fimbag) auf. Die Fimbag hält 100 Prozent der Anteile an der Hypo Alpe Adria.

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