Die europäischen Leitbörsen sind mit satten Kursverlusten in die Woche gestartet. Die Zins-und Rezessionsängste haben die Märkte fest im Griff. Einen Kurssprung um 24 Prozent nach oben machte in Wien hingegen die Flughafen-Aktie.
Der Ausverkauf vor dem Wochenende hielt auch zum Auftakt in die neue Handelswoche an. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem deutlichen Minus von 2,69 Prozent bei 3.502,50 Punkten. In Frankfurt ging es für den DAX um 2,43 Prozent auf 13.427,03 Einheiten nach unten. Der Londoner Leitindex FTSE-100 verlor etwas moderatere 1,53 Prozent auf 7.205,81 Zähler.
In Wien gab der Leitindex ATX um zwei Prozent auf 3.122,23 Punkte nach. Seit Jahresbeginn hat der ATX nun bereits 17,5 Prozent verloren.
Schreckgespenster
"Zinsen und Inflation bleiben die beiden Schreckgespenster für die Märkte", kommentierte der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Grund für die wieder deutlich negativere Stimmung sind vor allem die US-Inflationsdaten vom vergangenen Freitag. Entgegen der Erwartungen beschleunigte sich die Teuerung weiter und erreichte mit 8,6 Prozent den höchsten Stand seit 40 Jahren.
Fed-Zinssitzung am Mittwoch
Besonders im Fokus steht daher nun die anstehende Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Die hohe Inflation könnte die Währungshüter zu noch drastischeren Zinsschritten bewegen. Bisher war am Markt mit einer Anhebung der Leitzinsen von 0,50 Prozentpunkten gerechnet worden. Die jüngsten Preisdaten hätten nun die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Fed die Zinsen um 0,75 Punkte anhebt, sagte Volkswirt Michael Pearce von Capital Economics. Zunehmend fürchten Anleger aufgrund der Zinssorgen nun auch eine drohende Rezession.
In Wien gaben die Immofinanz-Titel mit minus 7,5 Prozent besonders deutlich nach. Dahinter reihten sich AT&S mit minus 4,5 Prozent. voestalpine-Aktien verloren 4,1 Prozent.
Flughafen-Aktie springt um 24 Prozent rauf
Stark hinauf ging es hingegen für die Aktien des Flughafens Wien. Sie gewannen 24,1 Prozent auf 32,7 Euro, nachdem eine Tochter des australischen Fonds IFM aufgrund ihrer aufgestockten Beteiligung am Flughafenbetreiber der Gruppe ein gesetzlich verpflichtendes Übernahmeangebot vorgelegt hatte. Es beläuft sich auf 33 Euro je Titel.