Der bereits starke Preisauftrieb in der Eurozone nimmt weiter zu.
Im Februar erhöhten sich die Erzeugerpreise abermals mit Rekordtempo. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, stiegen zum Vorjahresmonat um 31,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro.
Analysten hatten im Schnitt sogar mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet. Schon in den Vormonaten waren die Produzentenpreise mit Rekordtempo gestiegen.
Besonders deutlich verteuerte sich abermals Energie, die um 87,2 Prozent mehr kostete als ein Jahr zuvor. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen mit 20,8 Prozent ebenfalls deutlich. Hier machen sich zahlreiche Probleme im internationalen Warenhandel bemerkbar, die ursprünglich auf die Coronapandemie zurückgingen, mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine aber noch stärker zutage treten dürften.
Die Erzeugerpreise messen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten erfassen. Die Entwicklung schlägt in der Regel zumindest teilweise auf die Verbraucherpreise durch, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.
Auch auf Verbraucherebene hat sich die Teuerung zuletzt immer weiter verstärkt. Im März lagen die Lebenshaltungskosten in der Eurozone 7,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Das war der höchste Anstieg seit Bestehen des Währungsraums. Die Lage dürfte sich mit dem Krieg in der Ukraine weiter verschärfen. Russland und die Ukraine sind große Anbieter von Rohstoffen. Der Druck auf die EZB wächst damit. Sie strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an.