Märkte und Börsen

Inflation in den USA steigt auf 8,6 Prozent

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Die Teuerung in den USA zieht überraschend wieder an und kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit Dezember 1981.  

Die Inflationsrate in den USA stieg im Mai von 8,3 auf 8,6 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Experten hatten mit einer Stagnation gerechnet. Im April war die US-Inflation erstmals seit August 2021 leicht gesunken. Aber Materialengpässe und erhöhte Energiekosten halten den Preisdruck hoch.

"Noch nicht Ende der Fahnenstange"

"Wir hatten darauf gesetzt, dass die US-Inflation ihren oberen Wendepunkt schon hinter sich hat, und wurden heute eines Besseren belehrt", räumte LBBW-Analyst Dirk Chlench  ein. "Größte Preistreiber waren zwar erwartungsgemäß einmal mehr Kraftstoffe und Nahrungsmittel, aber die Preisanstiege erfolgen schon seit geraumer Zeit auf breiter Front." 

Analyst Bastian Hepperle rechnet damit, dass die US-Inflation bis Ende 2022 Richtung fünf Prozent sinkt. "Ab dem Frühjahr 2023 dürfte eine Drei vor dem Komma auftauchen." Vorerst sei der Inflationsdruck aber noch hoch, warnt Commerzbanker Christoph Balz. "Außerdem haben die Benzinpreise in den letzten Tagen so deutlich angezogen, dass 8,6 Prozent wohl nicht das Ende der Fahnenstange sein dürften."

Weitere Zinserhöhungen

Im Kampf gegen die Inflation hatte die US-Notenbank Federal Reserve Anfang Mai den größten Zinsschritt seit 22 Jahren unternommen und den Leitzins um einen halben Punkt auf die neue Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent angehoben. Fed-Präsident Jerome Powell hat für die Sitzungen nächste Woche und im Juli jeweils ähnlich starke Erhöhungen signalisiert.

Euro und Börsen verlieren

Nach Bekanntgabe der Inflationsdaten verlor der Euro zum Dollar und die Börsen weiteten ihre Verluste aus.  

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