Erstmals seit 2014 ist der Preis für ein Fass Rohöl nach dem russischen Angriff auf die Ukraine auf über 100 Dollar gestiegen. Die Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagvormittag 104,49 Dollar.
Der russische Angriff auf die Ukraine lässt die Ölpreise in die Höhe klettern. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent erhöhte sich auf dem Weltmarkt am Donnerstagmorgen um beachtliche 7,90 Prozent auf 104,49 Dollar. Das ist der höchste Stand seit September 2014.
Öl verteuerte sich heuer schon um 30 Prozent
Damit summiert sich das Plus heuer bereits auf rund 30 Prozent, nachdem sich der Preis 2021 verdoppelt hatte.
Ähnlich sieht es beim Öl der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) aus. Hier zog der Preis für ein Barrel am Donnerstagvormittag um 6,48 Prozent auf 99,78 Dollar an.
Auswirkungen der Russland-Sanktionen
Die EU und die USA kündigten Sanktionen gegen Russland an. "Sollten die Sanktionen den Zahlungsverkehr, russische Banken und möglicherweise auch die Versicherung der russischen Öl- und Gaslieferungen betreffen, sind Lieferausfälle nicht auszuschließen", kommentieren die Rohstoffexperten der Commerzbank.
Eine weiter Möglichkeit wäre, dass Russland auf Sanktionen mit einer Drosselung der Öl- und Gasexporte reagiert, meinen die Analysten. "Sollte es zu einem teilweisen Ausfall der russischen Öllieferungen kommen, wären die anderen großen Produzentenländer nur bedingt in der Lage, dies auszugleichen", schreibt Experte Carsten Fritsch. "Laut IEA können innerhalb kurzer Zeit nur 2,2 Mio. Barrel pro Tag an freien Förderkapazitäten aktiviert werden. In einem Zeitraum von 90 Tagen sind es immerhin 5,1 Mio. Barrel pro Tag."