Tesla-Aktien stiegen um 6,22 Prozent und überschritten im Verlauf erstmals die Marke von tausend US-Dollar
Die Aktien von Tesla haben am Mittwoch erstmals seit dem Börsengang vor zehn Jahren die 1000-Dollar-Marke geknackt. In der Spitze schnellte der Kurs des US-Herstellers von Elektroautos um 7,5 Prozent auf knapp 1012 US-Dollar nach oben. Seit dem Absturz der Tesla-Aktie im Sog des weltweiten Corona-Börsencrashs bis auf 350 Dollar Mitte März hat sich der Kurs nun fast verdreifacht.
Damit wird das Unternehmen des umtriebigen Konzernchefs und Großaktionärs Elon Musk an der Börse aktuell mit rund 187 Milliarden Dollar oder umgerechnet rund 165 Milliarden Euro bewertet. Zum Vergleich: Die drei deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen bringen es zusammen auf knapp 156 Milliarden Euro.
Kurstreiber war an diesem Mittwoch eine E-Mail von Musk an die Mitarbeiter, in der dieser die Massenproduktion elektrisch betriebener Sattelzug-Zugmaschinen in Aussicht stellte. In der Fabrik im Bundesstaat Nevada sollen demnach die Batterien und der Elektroantrieb für diese Fahrzeuge gefertigt werden.
So richtig in Schwung gekommen war die Kurs-Rally im Oktober. Damals überraschten die Kalifornier mit einem Quartalsgewinn. Viele Experten hatten dem Konzern dies angesichts hoher Kosten für die Expansion nicht zugetraut. Zuletzt verbuchte das Unternehmen dann mit dem dritten Quartalsgewinn in Folge seine bislang längste Strecke der Profitabilität seit der Gründung 2003.
Die Erfolgsserie bescherte jüngst auch Konzernchef Musk, der die Tesla-Expansion mit der geplanten Gigafabrik in Brandenburg bei Berlin vorantreibt, einen großen Zahltag. Der Starunternehmer hatte sich die hunderte Millionen Dollar schwere erste Tranche eines hoch dotierten langfristigen Vergütungsplans verdient, der an das Erreichen bestimmter Zielmarken etwa beim Börsenwert oder bei der Umsatzentwicklung gekoppelt ist.
Die US-Börsen sind am Mittwoch ohne klare Richtung in den Handel gestartet. Der Dow Jones fiel bis 16 Uhr um 0,59 Prozent auf 27.111,39 Punkte. Der S&P-500 ermäßigte sich um 0,15 Prozent auf 3.202,29 Zähler. Viele Anleger dürften derzeit die am Abend anstehenden Ergebnisse der US-Notenbanksitzung abwarten, hieß es.
Weiter auf Rekordkurs bewegte sich hingegen die Technologiebörse Nasdaq. Die Rekordjagd von Apple, Amazon und anderen Tech-Schwergewichten hat sich auch am Mittwoch fortgesetzt. Der Nasdaq-100 rückte um 0,79 Prozent auf 10.045 Punkte auf ein weiteres Rekordhoch vor. Am Vortag hatte das Börsenbarometer erstmals die Marke von 10.000 Zählern geknackt. Der Nasdaq Composite stieg im Frühhandel um 0,44 Prozent auf 9.997,16 Punkte.
Stark gesucht waren im Frühhandel Technologiewerte. So fanden sich Apple (plus 1,98 Prozent) und Microsoft (plus 1,65 Prozent) auch an der Spitze im Dow Jones. Anleger setzen mit den Käufen dieser Papiere auf eine immer stärkere Digitalisierung von Wirtschaft, Konsum und öffentlichem Leben, die von der Corona-Pandemie noch befeuert werden dürfte. Tech-Giganten wie Apple, Amazon, Microsoft und Facebook gelten als die großen Profiteure dieser Entwicklungen.
Auch für die Aktien des Elektroautobauers Tesla ging es weiter nach oben, Tesla-Aktien stiegen um 6,22 Prozent und überschritten im Verlauf erstmals die Marke von tausend US-Dollar. Seit dem Absturz der Tesla-Aktie im Sog der Coronakrise bis auf 350 Dollar Mitte März hat sich der Kurs nun fast verdreifacht.
Wichtige Impulse werden jetzt von den Mitteilungen der US-Notenbank Fed am Abend erwartet. Am Markt wird nicht damit gerechnet, dass die Fed bei den Maßnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise nachlegen wird. Allerdings dürften Prognosen der Fed zur weiteren konjunkturellen Entwicklung in den USA stark beachtet werden. Sie werden erstmals seit einem halben Jahr wieder veröffentlichen.