Taiwan warnt vor einer Herausforderung des Dollar als weltweite Leitwährung durch China.
Nach dem faktischen Rauswurf Russlands aus dem globalen Währungssystem könnte die Volksrepublik die Gelegenheit nutzen und das Profil der eigenen Währung Yuan schärfen, sagte der Generaldirektor des Nationalen Sicherheitsbüros, Chen Ming-tong, am Montag im Parlament.
China habe immer nach einer Möglichkeit gesucht, sich von der Dollar-Vorherrschaft zu lösen und die eigene Währung international stärker zu etablieren. Der Ukraine-Krieg könne dies fördern.
Russland wurde wegen des Angriffs auf die Ukraine weitgehend vom internationalen Zahlungssystem Swift abgeklemmt. Einige russische Unternehmen wie der Transport- und Logistikkonzern Fesco haben daraufhin den chinesischenYuan als Zahlungsmittel von ihren Kunden akzeptiert. Auch versuchten viele russische Unternehmen, Konten bei chinesischen Geschäftsbanken zu eröffnen.
Taiwan verfolgt den Krieg und dessen politische wie wirtschaftliche Folgen genau. Der Inselstaat fürchtet, früher oder später von China überfallen zu werden. Die Regierung in Peking beansprucht die demokratisch regierte Insel für sich und will sie unter chinesische Kontrolle bringen.
Chen sagte, dass der Ukraine-Krieg aber auch die Beziehungen zwischen China und den USA verbessern könnte. Nämlich dann, wenn Peking sich entschließen würde, den USA so beizustehen wie nach den Anschlägen vom 11. September 2001. "Der Ukraine-Russland-Krieg ist vielleicht eine weitere Gelegenheit im Stil von 9/11", sagte er. Bis jetzt hat sich die Volksrepublik wiederholt gegen die Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Hinter den Kulissen ist der Exportweltmeister jedoch besorgt, dass seine Unternehmen wegen der Sanktionen Probleme bekommen könnten.