Märkte und Börsen

Verbund-Aktie krachte um 13 Prozent runter

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Infolge des Wirbels um die satten Strompreiserhöhungen denkt die Regierung jetzt an Gewinnabschöpfung bei Krisengewinnern mit Staatsbeteiligung. Der Aktienkurs des Energiekonzerns Verbund reagiert mit einer steilen Talfahrt.

Die Verbund-Aktie hat am Donnerstag an der Wiener Börse satte Verluste eingesteckt. Das Minus summierte sich bis Handelsschluss auf knapp 13 Prozent..

Nehammer-Ansage lässt Aktie absacken

Marktbeobachter werten den Kurssturz als Reaktion auf Aussagen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP): Die Bundesregierung denke darüber nach, wie Gewinne von Firmen mit Staatsbeteiligung, die überproportional von der Krise profitieren, gesetzlich abgeschöpft werden können.

Als Beispiel nannte Nehammer in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung hohe Gewinne bei der Stromproduktion aus Wasserkraft, wo aber nun die hohen Gaspreise der Maßstab für den Strompreis sind. Die Republik ist am Verbund mit 51 Prozent beteiligt.

Heuer zwei Milliarden Gewinn erwartet

Im Vorjahr hatte der Verbund dank der enorm gestiegenen Strom-Großhandelspreise einen Gewinnanstieg von fast 40 Prozent auf 1,579 Milliarden Euro verzeichnet. Für heuer erwartet Verbund-Chef Michael Strugl eine weitere Steigerung des Nettogewinns auf bis zu zwei Milliarden Euro.  

Für 2021 schüttet der Konzern eine Dividende von 364 Millionen Euro aus, um 40 Prozent mehr als im Vorjahr. In die Staatskassa fließen von der Dividende knapp 186 Millionen Euro.

Auch EVN und OMV verloren

Ebenfalls stark ins Minus rutschten die Aktien des niederösterreichischen Stromversorgers EVN, der Kurs fiel um über sieben Prozent. Das Land Niederösterreich ist mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer der EVN. 

Die OMV-Aktie büßte 2,8 Prozent ein. Hier ist mit 31,5 Prozent die Staatsholding ÖBAG beteiligt.

Die Verbund-Aktie gehörte bisher zu den großen Gewinnern im ATX, hat auf Jahressicht um 50 Prozent zugelegt.

Insgesamt brach der ATX am Donnerstag um 3,2 Prozent ein.
 

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