Magnas Chancen als Opel-Käufer gestiegen

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Das Bieterwettrennen um Opel läuft auf den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna zu. Die Chancen für Magna sind nach einem Treffen zwischen der deutschen Bundesregierung, dem ehemaligen Mutterkonzern GM und den beiden Bietern deutlich gestiegen. Nach Ansicht der beteiligten Landesregierungen mit Opel-Standorten könnte der US-Autobauer schon am Freitag eine Empfehlung abgeben.

Dies wurde aus informierten Kreisen der APA bestätigt. Die deutsche Regierung und die Betriebsräte bevorzugen Magna und hatten zuletzt starken Druck auf GM ausgeübt, sich für den Autozulieferer zu entscheiden. Doch auch der belgische Finanzinvestor RHJ International (RHJI) ist noch im Rennen und rechnet sich Chancen aus.

In den monatelangen Verhandlungspoker ist nun Bewegung gekommen - von einem Durchbruch war bei den Landesregierungen aber noch nicht die Rede. "Ich bin zuversichtlich, dass General Motors einen Weg findet, mit Magna zu einer Einigung zu kommen", sagte der Staatssekretär im Wiesbadener Finanzministerium, Thomas Schäfer, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. Schäfer ist Mitglied der sechsköpfigen Opel-Task-Force der Bundesregierung und war bei den entscheidenden Gesprächen am Vorabend in Berlin dabei.

Laut Landesregierung sind sich GM und Magna in zwei Dritteln der Punkte mit Magna einig und der US-Autobauer habe zugesagt, die noch offenen Fragen in den nächsten 48 Stunden klären zu können. Umstritten sind noch die Patentrechte. Dabei geht es um die Frage, ob das neue Opel-Unternehmen an die Mutter GM Lizenzgebühren zahlen muss. Auch Details der Kooperation mit dem Magna-Partner Gaz, einem maroden russischen Autobauer, müssten noch geklärt werden. GM fürchtet, dass Know-how nach Russland abfließen könnte.

Die ehemalige Opel-Mutter GM will nach eigenen Angaben der Opel Treuhandgesellschaft in Kürze eine Empfehlung für den Verkauf machen.

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