Absteiger: Rolf Koerfer

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Der Conti-Aufsichtsratsboss soll - im Gegenzug für einen Kompromiss mit der Schaeffler Gruppe - seinen Hut nehmen.

Nach monatelangem Streit haben sich Vertreter des Autozulieferers Conti und seines Großaktionärs Schaeffler grundlegend geeinigt. Laut "Financial Times Deutschland" verständigten sich die Beteiligten auf einen Kompromiss, den der Conti-Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am Mittwoch (12.8.) absegnen soll. Demnach lenkt Schaeffler ein und hält nicht länger an dem umstrittenen Anwalt Rolf Koerfer als Conti-Aufsichtsratschef fest. Im Gegenzug hätten die Gewerkschaften zugesagt, die Ablösung von Conti-Chef Karl-Thomas Neumann durch den Schaeffler-Mann Elmar Degenhart zu unterstützen.

Laut "FTD" hatte Commerzbank-Chef Martin Blessing als Wortführer der Schaeffler-Gläubigerbanken in den vergangenen Tagen bei der Vermittlung maßgeblich mitgewirkt. Die Grundzüge wurden Insidern zufolge im Beisein des Bankers am Sonntag bei einem Treffen der Schaeffler-Eigner Maria-Elisabeth und Georg Schaeffler sowie Hannovers IG-Metall-Chef Hartmut Meine und Werner Bischoff als Vize-Aufsichtsratschef und Vorstand der IG BCE festgezurrt. Der "FTD" zufolge müssen die Gewerkschafter allerdings noch die anderen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat überzeugen. Das hätten auch einige Kapitalvertreter zur Bedingung für ihre Zustimmung bei der Sitzung am Mittwoch gemacht. Dienstagabend sollten dazu Vorbesprechungen der Kapital- und Arbeitnehmerseite stattfinden.

Derweil berichtete das "Handelsblatt", der Kompromiss zwischen Schaeffler und Continental zum Vorstandsumbau reiche weiter als bekannt. Neben Degenhart als neuem Conti-Chef stünden auch die weiteren neuen Conti-Vorstandsmitglieder bereits fest, heißt es in der Dienstagsausgabe des Blattes unter Berufung auf Verhandlungskrise. Demnach sollen in den Conti-Vorstand der Interimschef der Pkw-Reifensparte Nikolai Setzer, der Chef des Interior-Bereichs Helmut Matschi und der Chef der Bremsen-Sparte Ralf Cramer berufen werden. Degenhart selbst übernehme die Zuständigkeit für den Bereich Powertrain.

Für den vakanten Posten des Finanzchefs solle eine renommierte Personalberatung einen Kandidaten suchen, zitierte das Blatt weiter aus den Kreisen. Zwei Conti-Manager - Personalchef Heinz-Gerhard Wente und Lkw-Reifenchef Hans-Joachim Nikolin - bleiben dem "Handelsblatt" zufolge im verjüngten Vorstand. Damit stünden Schaeffler-Mann Degenhart fünf Conti-Manager gegenüber. Laut Satzung entscheidet im Vorstand die einfache Mehrheit, nur bei Stimmengleichheit gibt der Vorstandschef den Ausschlag.

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