Ex-Infineon-Boss steht wegen Betrugs-Verdacht vor Gericht.
Einst entstieg Ulrich Schumacher als Chef des Halbleiterkonzerns Infineon bei dessen New Yorker Börsengang im Rennanzug einem Porsche. Gut neun Jahre später muss er auf der Anklagebank des Münchener Landgerichts Platz nehmen. Ab Montag wird dem einst schillernden Manager wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit, der Untreue, des versuchten Betrugs und der Steuerhinterziehung der Prozess gemacht. Der heutige Chef des chinesischen Chipauftragsfertigers Grace bestreitet alles.
Die Anschuldigungen beziehen sich auf seine Zeit als Vorstandschef bei Infineon, die im März 2004 im Streit endete. Und sie haben mit seiner Leidenschaft für Motorsport zu tun. Ein früherer Geschäftspartner Schumachers soll ihn der Anklage zufolge mit gut 370.000 Euro bestochen haben, um von Infineon weiter Aufträge für die Vermittlung von Werbung im Rennzirkus zu bekommen.