Die Allianz hat nach dem milliardenschweren Debakel mit Hedgefonds in den USA zwei Manager entlassen.
Einer der beiden ist Greg Tournant, der seit 2002 für die Anlagetochter Allianz Global Investors (AllianzGI) arbeitete und die "Structured Alpha"-Fonds als Portfolio-Manager betreute, wie aus einer Meldung an die US-Wertpapieraufsicht Finra vom 13. Dezember hervorgeht.
Tournant sei "wegen der Verletzung interner Vorschriften entlassen worden, die die Einhaltung von Branchen-Standards bezüglich der Vorbereitung der Kommunikation mit Kunden" beträfen, hieß es in der Mitteilung. Der Manager war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Mit den insgesamt 15 Milliarden Dollar schweren "Structured Alpha"-Fonds hatten Allianz-Kunden - vor allem Pensionsfonds in den USA - zu Beginn der Coronakrise im März 2020 Milliarden verloren. Sie warfen dem Unternehmen vor, angesichts der zeitweiligen Panik an den Märkten von seiner Investmentstrategie abgewichen zu sein, und verklagten die Allianz auf mehr als sechs Milliarden Dollar. Mit einem Großteil der Anleger hat sich die Allianz inzwischen auf einen Vergleich geeinigt und dafür 3,7 Milliarden Euro zurückgestellt. Der Versicherer macht sich aber auch auf Strafen der US-Behörden gefasst.
Ein zweiter Allianz-Mitarbeiter wurde einer weiteren Meldung an die US-Aufsicht zufolge wegen "Verletzung von Compliance-Vorschriften entlassen". Er war ebenfalls nicht zu erreichen. Die Allianz lehnte eine Stellungnahme zu den Entlassungen ab, über die zuerst die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte. Die im Allianz-Vorstand für das Asset Management mit den Töchtern Pimco und AllianzGI verantwortliche Jacqueline Hunt war im Herbst vorzeitig aus dem Amt geschieden.