Überleben von Versandhaus Quelle vorerst gesichert

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Das Überleben des angeschlagenen deutschen Versandhauses Quelle ist vorerst gesichert. Das Unternehmen erhält vom Bund und den beiden Bundesländern Bayern und Sachsen einen Massekredit über 50 Mio. Euro, wie Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) und Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) am Montagabend erklärten.

Der Bund, Bayern und Sachsen hätten mit den beteiligten Banken, der vorläufigen Insolvenzverwaltung und Vertretern der Quelle GmbH die Voraussetzungen für die Bereitstellung des Massekredites über 50 Mio. Euro bis zum 31. Dezember 2009 vereinbart, teilte Fahrenschon mit. Quelle könne der Kredit genehmigt werden, sobald eine Genehmigung der EU-Kommission vorliege. Damit werde im Verlauf des Dienstags gerechnet, erklärte Fahrenschon.

Die Landesregierungen von Bayern und Sachsen sollten laut Fahrenschon ebenfalls am Dienstag den Beschluss bestätigen und ihre Förderinstitute mit der Kreditvergabe beauftragen. Die zuständigen Bundesministerien für Wirtschaft sowie Finanzen beauftragen demnach parallel die staatliche Förderbank KfW. Der Kredit soll zur einen Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von den beiden Bundesländern kommen.

"Faire Chance" für Quelle

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) begrüßte in einer gemeinsamen Erklärung mit Fahrenschon die Zustimmung des Bundes zu der Soforthilfe. Damit bekomme Quelle "in schwieriger Lage endlich eine faire Chance. Das haben das Unternehmen und die 10.000 Familien der Quellemitarbeiter verdient und das ist auch verantwortbar." Die nächsten Wochen und Monate müssten nun allerdings konsequent genutzt werden, erklärten die CSU-Politiker. Quelle hab noch einen schwierigen Weg vor sich.

Quelle-Geschäftsführer Konrad Hilbers begrüßte die Entscheidung als "faire Chance". "Wir werden alles tun, was im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens in unserer Macht steht, um diese jetzt eröffnete Chance zu nutzen und das Quelle-Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln", erklärte Hilbers in einer gemeinsamen Mitteilung von Quelle und der Konzern-Mutter Arcandor. Quelle braucht das Darlehen unter anderem, um den Druck seines neuen Katalogs zu bezahlen. Die Konten des Versandhändlers sind leer, nachdem die Gelder am Tag vor dem Insolvenzantrag Arcandors auf dessen Konten flossen.

Die Entscheidung des Bundes über Staatshilfen für Quelle hatte sich in den vergangenen Tagen zur Hängepartie entwickelt. Ursprünglich hatte der Versandhändler eine Rettungsbürgschaft von 50 Mio. Euro beantragt, damit das Unternehmen von seinen Banken wieder Geld bekommt. Dies wurde jedoch abgelehnt. Stattdessen prüfte die Bundesregierung einen Notkredit in gleicher Höhe.

Von dem nun erteilten Darlehen verspricht sich der Bund einen besseren Schutz seines Geldes. Bei dem Massekredit wird der Bund bei einem möglichen Aus von Quelle unter allen Geldgebern aus den verbliebenen Unternehmenswerten - der Insolvenzmasse - zuerst entschädigt wird. Quelle hat in Deutschland rund 10.000 Mitarbeiter, 6000 davon in Bayern.

Belegschaft erleichtert

Quelle-Beschäftigten fiel nach dem Ja zu einem Notkredit für das insolvente Versandhaus ein Stein vom Herzen . "Es herrscht riesige Erleichterung", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ernst Sindel der dpa. "Das gibt wahnsinnige Motivation." Der Kredit versetze Quelle in die Lage, den Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen. "Vor uns liegt eine Menge Arbeit", sagte Sindel. "Aber wir haben jetzt die Chance zu beweisen, dass unsere Konzepte tragen." Der rettende Massekredit über 50 Millionen Euro für Quelle wurde am Montagabend nach tagelangem Tauziehen vereinbart.

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