Berlusconi-Kritiker Travaglio gründet neue Zeitung

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Ein Journalisten-Team um den bekannten Kritiker des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Marco Travaglio, trotzt der Krise in der Medienbranche und gründet eine neue Tageszeitung. "Il Fatto" (Das Ereignis) heißt das in Rom erscheinende Blatt, das am kommenden Mittwoch (23.9.) debütieren wird.

Chefredakteur ist der Journalist Antonio Padellaro, der bereits die linke Tageszeitung "L'Unita" geleitet hatte. Mit ihm werden der Ex-Chefredakteur von L'Unita, Furio Colombo, sowie die Journalisten Travaglio und Pietro Gomez die Zeitung leiten. Travaglio ist in Italien mit seinen Büchern und Artikeln gegen Berlusconis Interessenskonflikte zum Bestseller-Autor aufgerückt.

28.000 Leser haben "Il Fatto" bereits abonniert. Das 16-seitige Blatt erscheint sechs Tage pro Woche und kostet 1,2 Euro. "In einer Phase, in der die italienischen Medien von Berlusconi unter Druck gesetzt werden, reagieren die Journalisten, die an die Medienfreiheit glauben, mit einer konkreten Initiative. Wir wollen eine scharfe Opposition zum Ministerpräsidenten sein", sagte Chefredakteur Padellaro.

Das Blatt will dem Internet eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Täglich soll sich eine Seite mit dem Thema der Entwicklung des Webs befassen. Die Zeitung soll in allen größeren Städten verkauft werden. Gegen Bezahlung ist es auch möglich, die Zeitung vom Internet auszudrucken.

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