Gehaltsverzicht bei Bertelsmann immer breiter

Teilen

Bei Europas größtem Medienhaus Bertelsmann folgen immer mehr Beschäftigte dem Beispiel der Konzernspitze und verzichten auf einen Teil ihres Einkommens. Auch rund 500 Mitarbeiter in der Gütersloher Zentrale wollen jetzt ihren Beitrag leisten. Alle Angestellte mit Tarifbezahlung verzichten auf eine Erhöhung um 2,5 Prozent, die für diesen Monat geplant war. Dies sei mit dem Betriebsrat vereinbart worden.

Weiters unterzeichneten bereits mehr als 90 Prozent der außertariflich bezahlten Mitarbeiter eine freiwillige Erklärung, sagte ein Konzernsprecher am Dienstag und bestätigte Angaben von kress.de. Bei den außertariflich bezahlten Mitarbeitern fallen 4 Prozent ihres Einkommens weg. Der Konzern sprach von einem "Ausdruck der partnerschaftlichen Unternehmenskultur".

Der Beitrag zum Sparprogramm betreffe nur die Einkünfte in diesem Jahr. Angesichts der Urlaubszeit rechnet Bertelsmann mit weiteren Nachzüglern bei der Aktion. Im März hatte der Vorstand freiwillig auf seine Boni verzichtet, die bis zu 50 Prozent des Einkommens ausmachen können. Die Hauptabteilungsleiter gaben laut kress.de die Hälfte ihres Bonus her, die Abteilungsleiter nehmen Gehaltseinbußen von 8,4 Prozent hin.

Bertelsmann hatte zuletzt einen drastischen Sparkurs verkündet, weil viele seiner Sparten unter der Werbekrise leiden. Im ersten Quartal hatte der Konzern 78 Mio. Euro Verlust gemacht. Das Unternehmen betonte, dass seine Mitarbeiter in guten Jahren auch am Erfolg beteiligt würden: "Der Verzicht ist ein Teil der Sicherung."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.