Das Segment der Gratiszeitungen boomt: Seit der ersten Zeitung dieser Art im Jahr 1995 ist die Zahl der aufgelegten Titel auf rund 300 und 45 Mio. Exemplare in 50 Ländern weltweit gestiegen. Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Konsequenzen kostenloser Medien werden ab 12.11. in Graz am Symposium "Brain and the city" diskutiert.
Das Aufkommen von Gratismedien steht in Konkurrenz mit herkömmlichen Kaufzeitungen sowie öffentlich-rechtlichem Fernsehen und Radio. Die Liberalisierung der Medienmärkte führt zugleich zu heftigen Diskussionen über die Qualität von Informationen und Langzeitfolgen für die politische Beteiligung. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen veranstaltet die "Uni for Life Seminarveanstaltungs-GmbH" an der Universität Graz in Kooperation mit dem Department Politische Kommunikation der Donau-Universität Krems am 12. und 13.11. das Symposium.
Unter dem Motto "Alles gratis? Der Preis und die Qualität von Information" werden führende Experten aus Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Ursachen und Konsequenzen der Umwälzungen in der nationalen und internationalen Medienlandschaft referieren. Im Mittelpunkt steht das Spannungsverhältnis von Informationskultur, demokratiepolitischem Anspruch und wirtschaftlichen Interessen.
Zu den Vortragenden zählen u.a. Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, nun Berater der WAZ-Mediengruppe, ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser, "News"-Herausgeber Oliver Voigt und Hermann Petz, Vorstandsvorsitzender der Moser Holding. Internationale Beiträge kommen von der langjährigen taz-Chefredakteurin Bascha Mika aus Berlin, der Nürnberger Kommunikationswissenschaftlerin Christina Holtz-Bacha und dem Schweizer Unternehmensberater Carlo Imboden. Veranstaltungsleiter sind Politikwissenschafter Peter Filzmaier und Medienanalytiker Peter Plaikner.