Populäre Sportarten weiter im ORF zu sehen

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Gleich zu Beginn seiner Amtszeit als neuer ORF-Sportchef ist Hans Peter Trost mit enormem Wirbel rund um die mögliche Einstellung des Spartenkanals ORF Sport Plus konfrontiert. Zu dieser Causa wollte sich Trost daher am 16. Juli auch nicht weiter äußern. Auch insgesamt hält sich der Sportchef vorerst bedeckt.

Seine ersten Arbeitsschritte: Einzelgespräche mit der Mannschaft führen und ein strategisches Konzept ausarbeiten. Einsparungspotenzial im Sport sieht Trost in den Workflows, die es zu straffen gilt. Die Rechte für Bundesliga, Ski und Formel 1 will er weiter für den ORF sichern.

Obwohl der ORF im Spardruck ist, sieht der neue Sportchef derzeit keinen Bedarf, seine rund 70 Personen starke Mannschaft zu reduzieren. "Wir sind sehr gut aufgestellt. Zunächst möchte ich mich einmal mit meinen Mitarbeitern zusammensetzen und gemeinsam ein Strategiekonzept erarbeiten - dem will ich nicht vorgreifen", betonte Trost im APA-Interview.

Kommentatoren und Analytiker bleiben

Auch an Kommentatoren und Analytikern wie Armin Assinger, Gerhard Zdrobilek oder Stephanie Graf will er weiter festhalten. "Sie sind ein wichtiger Bestandteil für den Qualitätsstandard der ORF-Sportberichterstattung und werden hier in einem sehr vernünftigen ökonomischen Maß beschäftigt." Über mögliche Formatänderungen wollte sich Trost vorerst ebenfalls nicht äußern.

Fixer Programmbestandteil im ORF-Sport seien und bleiben die Fußball-Bundesliga, der alpine Skisport und die Formel 1. Obwohl im Rahmen des Sparprogramms angekündigt wurde, dass die Formel 1 aus Kostengründen aus dem Programm fallen könnte, verweist Trost auf den gültigen Vertrag bis 2011.

Beim Wettbieten um die Übertragungsrechte für Bundesliga und Ski-Weltcup erwartet sich der neue ORF-Sportchef "ein friktionsfreies faires Miteinander" mit der Konkurrenz. Angst vor einem Preisdruck - etwa durch den Red-Bull-Sender Servus TV, der sich ebenfalls für Fußball interessiert, oder durch Sky - hat Trost nicht.

"Kritische Distanz aber respektvolle Nähe"

Live-Ski werde weiterhin im ORF zu sehen sein. Bei der Berichterstattung, bei der dem ORF mitunter zu großer Patriotismus und zu geringe Äquidistanz vorgeworfen werden, stellt sich Trost vor sein Reporterteam und erwartet sich "kritische Distanz aber respektvolle Nähe".

Aber nicht nur die populären Großsportarten werden weiterhin fixer Bestandteil im ORF sein, verspricht Trost. Auch Randsportarten werden dort ihren Platz finden - auf die Form, wollte er sich nicht festlegen. Auf die Frage, ob die Praxis der sogenannten Produktionskostenzuschüsse angesichts der finanziellen Not des ORF weiter um sich greifen werde, meinte der Sportchef: "Das muss man sich von Fall zu Fall anschauen. In jedem Fall ist die Ökonomie vom Journalismus streng zu trennen."

Der gebürtige Wiener Trost hat Geschichte und Germanistik auf Lehramt studiert. Seit 1982 arbeitet er beim ORF, wo er zuletzt in der Informationsdirektion von Elmar Oberhauser Finanzen, Produktion und Administration geleitet hat. Der 49-Jährige ist Hobby-Läufer, früher war er auch begeisterter Skifahrer, als Fußballer spielte er zunächst als Stürmer und später im Tor.

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