Zeitung in Finanznöten

Spanier wollen Mehrheit an "Le Monde"

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Für die französische Traditionszeitung wird es ein historischer Einschnitt: Angesichts der finanziellen Misere verlieren die Redakteure voraussichtlich erstmals die Kontrolle über ihr Blatt. Der spanische Medienkonzern Prisa werde wohl künftig Mehrheitseigner, berichtete die Zeitung "La Tribune".

Bisher hielten die Gesellschaft der Redakteure, die etwa 260 Journalisten umfasst, sowie weitere interne Aktionäre 60 % von Le Monde SA. Prisa, der unter anderem "El Pais" herausgibt, war bisher mit 15,01 % beteiligt. "Le Monde" braucht mindestens 50 Mio. Euro, um seine Schulden zu bezahlen und Investitionen zu ermöglichen.

Die Aktionäre sollen Ende Juni über die Umstrukturierung abstimmen. "Le Monde" bestätigte die Pläne offiziell noch nicht. "Die dringend nötige Aufstockung des Kapitals hat zur Folge, dass die historischen Aktionäre zu Minderheitsbeteiligten werden", teilte der Aufsichtsrat lediglich mit.

"Le Monde" hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 10 bis 15 Mio. Euro gemacht. Die Werbeeinnahmen gingen um 18 % zurück, die Auflage schrumpfte um 4,3 % auf knapp 290.000 Exemplare.

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