Time Warner vor Ende seines Internetausflugs

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Der weltgrößte Medienkonzern Time Warner steht kurz vor dem Ende seines kostspieligen Ausfluges in die Welt des Internets. Das New Yorker Unternehmen kaufte die restlichen fünf Prozent an seiner kriselnden Internettochter AOL vom Internetkonzern Google. Damit ist die Voraussetzung dafür geschaffen, die Bürde abzuspalten und wie geplant an die Börse zu bringen.

Der Kaufpreis habe 283 Mio. Dollar (199 Mio. Euro) betragen, teilte AOL in der Nacht zum 28. Juli mit. Time Warner hatte das Aktienpaket vor rund vier Jahren für eine Milliarde Dollar an Google verkauft. Damit wurde der Onlinedienst insgesamt mit 20 Mrd. Dollar bewertet. Der jetzige Preis entspricht einem Gesamtwert von 5,7 Mrd. Dollar.

Ohne AOL will Time Warner zu seinen Wurzeln mit dem Fokus auf Kabelsender, Filmstudios und dem Verlagsgeschäft zurückkehren. Der Medienkonzern hat lange nach einer neuen Strategie oder einem Partner wie Yahoo oder Microsoft gesucht. Auch eine Übernahme von AOL durch Google schien denkbar. Nichts davon kam zustande. AOL wurde angesichts der Rückgänge im Internetgeschäft und der trüben Aussichten für die Onlinewerbung zum Ballast.

Nach der für Jahresende geplanten Abspaltung soll AOL eine unabhängige börsennotierte Gesellschaft werden. AOL-Chef Tim Armstrong will sich künftig im Gegensatz zu Yahoo und Microsoft, die mit Google auf dem Suchmaschinenmarkt konkurrieren, auf Werbung konzentrieren und das Geschäft mit Internetzugängen aufgeben. AOL setzt damit auf Einnahmen von Firmen, die auf seiner Internetseite oder Partner-Seiten wie der Prominenten-Website TMZ.com Werbung schalten. Der Markt dafür ist aber durch die globale Rezession besonders stark geschrumpft.

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