Die Finanz- und Wirtschaftskrise verhagelt den deutschen Zeitungsverlegern zunehmend das Geschäft. "Das Jahr 2009 wird als das bisher schwierigste in die Geschichte der Zeitungen eingehen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, in Berlin. Im vergangenen Jahr seien die Umsätze um rund ein Prozent auf 9,1 Mrd. Euro gesunken und damit auf das Niveau von 1995. Für das laufende Jahr sei mit einem weiteren Rückgang zu rechnen. Eine konkrete Prognose legte der Verband nicht vor.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres habe das Anzeigenvolumen mehr als zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, teilten die Verleger mit. Wegen der Situation am Arbeitsmarkt seien vor allem Stellenanzeigen mit über 41 Prozent stark rückläufig. Die Zeitungsauflagen seien im ersten Quartal 2009 um 2,12 Prozent zum Vorjahreszeitraum gesunken. Lediglich Wochenzeitungen hätten etwas zugelegt, alle anderen Kategorien wie überregionale Zeitungen, Abo- und Sonntagsblätter hätten verloren.
Die Wirtschaftskrise treffe die Verlage mitten im Wandel vom reinen Zeitungs- zum komplexen Medienhaus, betonte Wolff. Der Verband lehnte zwar direkte Staatshilfen ab, forderte aber eine Lockerung des Wettbewerbsrechts. Die Verlage wollten sich stärker als bisher am lokalen sowie regionalen Hörfunk und Fernsehen beteiligen. Zudem sollten wie beim Zeitungsdruck und bei der Zustellung neue Kooperationen auch im Anzeigenverkauf möglich sein, forderte der BDZV.