Die Unternehmen haben in der Wirtschaftskrise weltweit nur etwas weniger Geld für Werbung ausgegeben. Die Werbeausgaben sanken im Krisenjahr 2009 nur leicht um 1,6 % auf 392 Mrd. Dollar, so die Marktforscher von Nielsen. Die Entwicklung war in den unterschiedlichen Branchen und Regionen sowie bei den Mediengattungen sehr unterschiedlich.
Besonders deutlich war das Minus laut Nielsen im ersten Halbjahr. Im letzten Quartal 2009 stand unter dem Strich sogar wieder ein Plus. Diese Zahlen standen dabei allerdings im Vergleich zu den bereits vergleichsweise schlechten Zahlen zu Jahresende 2008 und dürften deshalb nicht überbewertet werden. Das Ausmaß der Erholung sei daher "vorsichtig" einzuschätzen, erklärte der Geschäftsführer von Nielsen Global Adview, Ben van der Werf.
Von dem Aufschwung der Werbeausgaben zu Jahresende konnten die Fernsehsender laut Nielsen am meisten profitieren. Radiowerbung blieb demnach auf Vorjahresniveau, während Zeitschriften am stärksten unter dem Rückgang der Werbeausgaben in der Wirtschaftskrise litten.
Deutlich weniger Geld für Werbung gaben die Unternehmen der Auto-, Finanz- und Textilbranche aus. Mehr Geld für Anzeigen und Spots zahlten insbesondere Konsumgüterhersteller, Firmen im Gesundheitssektor und der Handel.
Die Auswirkungen waren dabei regional sehr unterschiedlich: In Asien und der Pazifik-Region wuchsen die Ausgaben bereits im zweiten Quartal wieder; Europa stand im Gesamtjahr mit einem Minus von 4,9 % schlechter da als der Durchschnitt, die USA schnitten mit minus 9,4 % noch schlechter ab.