Werbewirtschaft: Stimmung besser, Skepsis bleibt

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Die Stimmung in der heimischen Werbewirtschaft hat sich in den letzten Monaten zwar verbessert, trotzdem sei eine bestimmte Skepsis durchaus noch angebracht, so der Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer, Peter Drössler.

Im 4. Quartal sei es zwar zu einer spürbaren Trendwende gekommen, die Arbeitslosenzahlen seien aber noch immer sehr hoch. Es dürfte noch bis 2012 oder 2013 dauern, bis die Werbewirtschaft wieder an die Zahlen von 2008 anschließen werde können.

Laut Drössler wurden im Vorjahr 105 Mio. Euro des versteuerbaren Werbeaufkommens - exklusive Online-Werbung rund 2 Mrd. Euro - in Form der 5-prozentigen Werbesteuer an den Staat abgeliefert. Das waren um 7,9 % weniger als im Jahr davor. Budgetiert seien 120 Mio. Euro gewesen. Im Rekordjahr 2008 wurden 114 Mio. Euro Steuern bezahlt. Die jährlichen Wachstumsraten hätten vor der Krise rund 6 % betragen, so Drössler. Stabiler habe sich die Online-Werbung entwickelt, diese sei aber schwieriger zu messen.

Mehr Arbeitslose als in der Statistik angegeben

Eine bestimmte Skepsis sei auch angesichts der Arbeitslosenzahlen angebracht. So sei die Zahl der beim AMS vorgemerkten arbeitslosen Werbefachleute per Ende Jänner im Jahresvergleich um 18,1 % auf 2.637 gestiegen, die Zahl der offenen Stellen habe sich hingegen um 17,3 % auf 344 verringert.

Zu berücksichtigen sei dabei aber noch, dass viele Werbefachleute, darunter etwa Grafiker oder Web-Designer, in diesen Zahlen gar nicht berücksichtigt sind, da sie sich selbstständig gemacht hätten. So sei der Zahl der Mitgliedsbetriebe 2009 um 1.800 auf rund 25.000 gestiegen. Damit sei die Werbebranche bereits zur drittgrößten Branchenvertretung in der Wirtschaftskammer herangewachsen. Traditionell gering ist dagegen die Wahlbeteiligung der Werbefachleute, die Drössler vor den Ende Februar anstehenden Wirtschaftskammerwahlen dazu aufruft, von ihrem Wahlrecht auch Gebrauch zu machen.

Im Zusammenhang mit der stark wachsenden Bedeutung von Online-Werbung, dem Direct Mailing und Mobile Marketing werde die Diskussion über Datensicherheit und Transparenz in der Werbebranche an Bedeutung gewinnen, meinte Drössler. Gegenüber diesem wachsenden Informationsbedürfnis - zum Beispiel über Datenspeicherung - werde sich die Branche 2010 gut wappnen müssen.

Sorge um persönliche Daten

Rund 80 % der österreichischen Konsumenten machen sich Sorgen um die weitere Verwendung ihrer persönlichen Daten, so das Ergebnis einer heute vorgestellten Marketagent.com-Umfrage. 73 % meinen, dass diese nur mit Einwilligung zu Werbezwecken weitergegeben werden dürften, wobei Jugendliche hier deutlich weniger restriktiv sind. Die aktuelle Gesetzgebung halten 61 % für eher nicht ausreichend. Lediglich 13 % wissen, welche Institution für die Einhaltung des Datenschutzgesetzes zuständig ist. "Hier gibt es noch hohen Informationsbedarf", so Geschäftsführer Thomas Schwabl.

Weitere Ergebnisse der Studie: Der Optimismus in der Werbewirtschaft erlebt seit Juni 2009 wieder einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, 15 % (Oktober 2009: 6 %) der werbetreibenden Unternehmen und Werbeagenturen gehen davon aus, dass die Werbeaktivitäten im Vergleich zum Vorjahresquartal zugenommen haben.

Von einem Rückgang gehen 45 (67) % aus. Der Einfluss der Finanzkrise auf die Werbebranche hat sich verringert und liegt bei "nur noch" 18,4 % nach 43 Prozent im Dezember 2008 und 22 % im Oktober 2009. Im Vergleich dazu kommt der Wirtschaftsentwicklung in Österreich mit 52,6 % ein deutlich höherer Einfluss zu. Im Oktober waren es 56 %. 33 % der Befragten gehen von einer Zunahme der Werbeaktivitäten innerhalb des nächsten Jahres aus, gleich viele, wie im Oktober, aber um rund 20 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2008.

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