"Kampfmaßnahmen"

Metaller: Streit um Lohn spitzt sich zu

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Gibt es heute kein Ergebnis, werden die "Kampfmaßnahmen ausgeweitet" - so die Arbeitnehmer.

Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn der Verhandlungen (11 Uhr) wurde schon der Start verschoben (auf 13.30 Uhr). Es wird heute ultra-spannend, wenn sich dann bereits zum siebenten Mal die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber der Metall-Industrie darüber streiten, um wie viel die Löhne und Gehälter steigen sollen. Betroffen sind 200.000 Beschäftigte. Die Inflation betrug in den vergangenen zwölf Monaten 9,6 Prozent.

Wichtige Symbolkraft

Der Streit gilt als wichtiges Symbol für alle Branchen. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 11,6 Prozent, die Arbeitgeber haben sich bis zuletzt nicht bereit erklärt, die Teuerungsrate abzugelten.

Bisheriges Angebot: 6 Prozent

In der sechsten Verhandlungsrunde hat der Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) eine gestaffelte Erhöhung von im Schnitt 6 Prozent geboten sowie eine steuerbefreite Einmalzahlung von netto 1.200 Euro vorgeschlagen. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA zeigten sich damit nicht zufrieden. In der vergangenen Woche wurde in mehreren Betrieben tageweise gestreikt.

Streit bin in den Abend...

"Wenn wir heute zu keinem Ergebnis kommen, werden die Kampfmaßnahmen ausgeweitet", sagte PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder Montagfrüh im "Ö1-Morgenjournal". Es wird damit gerechnet, dass die Verhandlungen, die in der Wirtschaftskammer in Wien stattfinden, mehrere Stunden dauern und sich bis in den Abend ziehen könnten.

Industrie in Rezession

Die Kollektivvertragsverhandlungen gestalten sich heuer besonders schwierig. Die Arbeitnehmer stehen unter Druck, weil das Leben durch die hohe Inflation deutlich teurer wurde. Die Arbeitgeber sagen, sie können es sich nicht leisten, die hohe Inflation auszugleichen, weil die Industrie in einer Rezession gerutscht ist.

"Beginnen Arbeitsplätze abzubauen"

"Die wirtschaftliche Situation ist für die meisten Betriebe sehr schwierig, viele beginnen bereits Arbeitsplätze abzubauen. Streiks gießen Öl ins Feuer, anstatt dass wir gemeinsam für sichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen sorgen", sagte am Donnerstag Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI).
 

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