Millionen-Abschied für Bank of America-Chef

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Der scheidende Chef der krisengeplagten Bank of America, Kenneth Lewis, bekommt zum Abschied einem Zeitungsbericht zufolge ein Vergütungspaket von bis zu 120 Millionen Dollar. Im dritten Quartal stürzte seine Bank indes überraschend tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von mehr als 2,2 Mrd. Dollar (1,5 Mrd. Euro), wie der Konzern am Freitag bekanntgab.

Ein Jahr zuvor hatte die zu den größten US-Instituten zählende Bank noch einen Gewinn von 704 Mio. Dollar eingefahren. Der Verlust fiel höher aus als von Experten erwartet. Die Bank of America steht massiv unter Druck, weil sie sich unter anderem bei der spektakulären Milliardenübernahme der Investmentbank Merrill Lynch vor rund einem Jahr verhoben hat.

Konzernchef Kenneth Lewis hat bereits seinen Rücktritt zum Jahresende erklärt. Allerdings muss Lewis als erster Top-Banker an der Wall Street auf Druck der US-Regierung für 2009 auf sein Grundgehalt von 1,5 Millionen Dollar und einen Bonus verzichten. Das setzte der von Präsident Obama eigens ernannte "Gehalts-Kontrollor" Kenneth Feinberg durch. Auf Gehaltsansprüche aus früheren Jahren hatte Feinberg rechtlich keinen Zugriff: Ein in der Finanzkrise eigens dazu erlassenes Gesetz greift erst ab diesem Jahr.

Lewis ist damit der erste hochrangige Banker an der Wall Street, bei dem Obama mit der Begrenzung von Gehältern Ernst macht. Die Bank of America etwa erhielt in der Finanzkrise 45 Milliarden Dollar Regierungshilfe.

Der 62-jährige Lewis verlässt die zu den größten US-Instituten zählende Bank of America dennoch als reicher Mann: Sein Paket aus Rentenansprüchen und anderen Aktienoptionen sei zwischen 69 und 120 Millionen Dollar wert, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.

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