Erholung Mitte 2011

Mittelstand für 2010 verhalten optimistisch

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Den mittelständischen Unternehmen geht es zwar langsam wieder besser, von "Business as usual" kann aber noch nicht die Rede sein. Die Geschäftslage hat sich im Jahresvergleich nochmals verbessert, vor allem der Handel zeigte sich zufrieden, geht aus dem "Mittelstandsbarometer 2010" von Ernst & Young hervor, bei dem 900 österreichische KMU befragt wurden. Mit einem echten Aufwärtstrend rechnen Österreichs Mittelständler aber erst Mitte 2011.

Waren es im Februar des Vorjahres 71 %, die die eigene Geschäftslage positiv bewerteten, so sind es nun bereits 88 %. Darüber hinaus rechnen in den kommenden 6 Monaten 36 % mit einem Aufwärtstrend, lediglich 9 % gehen von einer Verschlechterung aus.

Allerdings spüren 81 % nach wie vor Auswirkungen der Krise, etwa durch eine deutlich schlechter gewordene Zahlungsmoral und einen Rückgang im Inlandsgeschäft. Derzeit fühlt sich fast jedes dritte Unternehmen für einen zu raschen Aufschwung noch gar nicht gerüstet.

Nur jeder 11. erwartet weitere Verschlechterung

Dennoch ist die Zahl der Optimisten so groß wie seit Jänner 2008 nicht mehr: Nur jedes 11. KMU erwartet eine - weitere - Verschlechterung der eigenen Geschäftslage. Besonders optimistisch ist der Handel und die Dienstleistungsbranche. Am besten ist die Stimmung dabei aktuell in Wien, im Burgenland und in der Steiermark. Den höchsten Anteil an Pessimisten gibt es noch in Niederösterreich und Kärnten.

Angesichts der Krise versuchen nun viele Unternehmen zu sparen: 61 % der Firmen führen Kostensenkungsprogramme durch oder planen dies noch zu tun (Februar 2009: 36 %). 39 % wollen sich stärker über Eigenkapital finanzieren oder tun dies bereits (Februar 2009: 20 %). 68 % wollen das Kerngeschäft stärken statt zu wachsen. Dagegen planen 49 %, neue Geschäftsfelder zu erschließen und 39 % ihre Produktpalette zu erweitern.

Jeder 5. will Investitionen erhöhen

Im Bereich der Investitionsbereitschaft entspannt sich die Situation langsam, allerdings ist das Niveau noch weit von jenem vor der Krise entfernt. So planen 2010 mit 22 % fast doppelt so viele Unternehmen wie noch im Juli 2009 (12 %) ihre Gesamtinvestitionen zu steigern. Das ist aber nur rund die Hälfte des Wertes vom Jänner 2008 (damals 42 %). Vor allem Unternehmen in Oberösterreich und Salzburg wollen mehr investieren.

Ebenfalls einen leichten Aufwärtstrend aber insgesamt doch wenig Bewegung gibt es bei der Beschäftigung. Erstmals überwiegen wieder die Unternehmen, die Personal einstellen wollen: 75 % wollen den aktuellen Beschäftigtenstand halten, 17 % neue Arbeitnehmer einstellen, lediglich 8 % der befragten Unternehmen planen Stellen zu kürzen.

Die Zufriedenheit der mittelständischen Unternehmen mit der Standortpolitik ist im Jahresvergleich leicht gestiegen: Auf Bundesebene wurde diese zu 70 % mit "gut" oder "befriedigend" bewertet, im Februar 2009 waren dies nur 63 %.

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