Rating-Agentur hält Gesetz zur Gläubiger-Beteiligung für wahrscheinlich.
Die geplante Beteiligung der Gläubiger an den Kosten für die Abwicklung der Hypo Alpe Adria ruft die Ratingagentur Moody's auf den Plan. Sie senkte am Freitag die Bonitätsnote für die garantierten nachrangigen Schulden der verstaatlichten österreichischen Bank von "Baa3" auf "B3". Das Rating liegt nun tief im Ramsch-Bereich - bisher lag es gerade noch im Investmentbereich.
Die Bonitätsnote für die garantierten vorrangigen unbesicherten Schulden ist nun mit "Ba1" (zuvor: "Baa2") ebenfalls auf Ramschniveau. Damit reagiere die Ratingagentur auf das gestiegene Verlustrisiko für die Anleihegläubiger, erklärte Moody's.
Finanzminister Michael Spindelegger hatte Mitte März angekündigt, die ehemalige BayernLB-Tochter mit Hilfe einer Bad Bank abwickeln zu wollen. Damit ist Spindelegger zufolge zwar eine Insolvenz der Hypo Alpe Adria vom Tisch, doch will er auch Inhaber von Nachrang- und Partizipationskapital zur Kasse bitten. Diesen schuldet die Bank knapp zwei Milliarden Euro. Die Papiere sind allerdings mit Garantien des Landes Kärnten und des österreichischen Staates besichert. Wie diese Gläubiger dennoch beteiligt werden sollen, ist bisher offen. Gelingen könnte dies über ein entsprechendes Gesetz.
Moody's hält ein solches Gesetz für wahrscheinlich. Es gebe aber noch Unsicherheiten, ob der politische Wille letztendlich ausreiche und ob die praktischen Hürden überwunden werden könnten. Deshalb sei die Bonitätsnote für die besicherten Schulden nur auf "B3" gesenkt worden. Es werde jedoch eine weitere Herabstufung geprüft.
Die Hypo Alpe Adria ist seit der Notverstaatlichung aus den Händen der BayernLB 2009 komplett in Staatsbesitz und hat bereits mehr als fünf Milliarden Euro an Hilfen erhalten. 2013 häufte die Bank einen Rekordverlust von fast zwei Milliarden Euro an.